Thema: Altdeutschland Preussen: Ganzsachen Umschläge
10Parale Am: 05.01.2020 20:33:24 Gelesen: 14812# 12@  
Ich habe mich hier gut eingelesen und einige Sachen gelernt, die ich auf den folgenden Beleg anzuwenden versuche. Der Beleg glänzt nicht durch sein Aussehen, aber er trägt interessante Stempel und Informationen, so wie es sich Cantus [1] wünscht. Absender ist Wilhlem Rogge in Lingen.

Der Ganzsachenumschlag wurde vorder- wie rückseitig mit "blauen" Stempel abgeschlagen, also sind sie dem Königreich Hannover zuzuordnen [7]. Daraus zitiere ich Max78:

Die blauen Stempel des Königreich Hannover lassen eine relativ genaue Bestimmung der Verwendungszeit zu. Hannover verlor seine Posthoheit am 20.09.1866 (danach preußische Provinz). Die preussische U 26 und "Folgeganzsachen" verloren ihre Gültigkeit am 31.12.1867.

Lt. Gummierungsdefinitionen müsste es sich um eine Ganzsache U 26 handeln, die also irgendwann innerhalb der ca. 15-monatigen Verwendungszeit gelaufen ist. Wie ich weiterhin lesen konnte (siehe Bayern klassisch klassische Portoerläuterung in [#4] kostete ein einfacher Brief 3 Silbergroschen. Da die Ganzsache unterfrankiert war, wurde ein Nachporto von 2 Silbergroschen beim Empfänger fällig.

Der Empfänger hatte sein Domizil in Oldersum, welches 1744 durch die Eingemeindung Ostfrieslands zu Brandenburg preußisch wurde. Da frage ich mich aber, weshalb der Stempel dann auch blau abgeschlagen wurde? Oder gehörte Olderslum zu Hannover?

Liebe Grüße

10Parale


 
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