Thema: Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
filunski Am: 05.01.2020 23:50:42 Gelesen: 415940# 829@  
@ bernhard [#827]
@ Nordluchs [#828]

Hallo Bernhard und Hajo,

Silvester ist doch schon vorbei und ihr zündet jetzt die Kracher! ;-)

Tolle Funde und prima Recherche von Bernhard zu dem Nürnberger Handrollstempel-Patent.

"Hier allerdings wird auch gleich ein Nachteil sichtbar. Im Patent wird dies mit einer einzigen Type dargestellt, also mit Datum und Stundenangabe welche theoretisch nur eine Stunde Gültigkeit hatte. Wie viele Einsätze musste sich das Postamt zulegen um alle Tage abzudecken und auch noch die Einlieferungsstunden mit zu berücksichtigen?"

Guter Hinweis und erklärt wahrscheinlich auch, warum dieses Gerät nicht länger zum Einsatz kam. Es war angeblich bei einer Versuchsphase (Ende Nov./Anfang Dez. 1903) wohl nur 4 Tage in Betrieb und es sind nur wenige Belege mit diesem Stempelabschlag bekannt. Diese zählen nicht nur bei den Handrollstempeln zu den großen philatelistischen Raritäten.

Aber, dies war wohl nicht die einzige Versuchsphase, anscheinend kam das Gerät vorher auch schon mal zum (Versuchs-) Einsatz? Das Patent für den Datum-Rollstempel ist datiert auf den 22.9.1903. Mir liegt hier aber, leider nur als alte Schwarz-Weiß Kopie, ein Abschlag vom 18.9.1903 vor. Also noch vor der Patenterteilung. Der Stempel daraus ist auch bei Quast [1] zu sehen.



Da gibt es noch genug Forschungsbedarf. Interessant wären dafür auch weitere Beleg- oder wenigstens Stempelbeispiele!

Viele Grüße,
Peter

[1] Wilhelm Quast, Die Post in Nürnberg, 1615 - Kriegsende 1945, Nürnberg Eigenverlag 1991
 
Quelle: www.philaseiten.de
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