Thema: Pakistan: Verwendung indischer Marken mit Aufdruck Pakistan
22028 Am: 08.01.2020 12:06:52 Gelesen: 8132# 4@  
Zusätzlich noch folgende Hinweise:

Anfangs benutzte Pakistan weiterhin indische Briefmarken ohne Überdruck, aber ab dem 1. Oktober 1947 wurden indische Briefmarken, sowohl normale als auch Dienstmarken, mit dem Aufdruck "Pakistan" ausgegeben. Diese wurden von der Security Press in Nasik überdruckt. Die indischen Briefmarken blieben bis zum 1. November 1947 für das Porto gültig, das Datum wurde später bis zum 21. Dezember 1947 verlängert. Indische Briefmarken konnten drei Monate lang nach diesem Datum zum Nennwert und noch später mit einem Rabatt in Pakistan-Marken umgetauscht werden. Die Dienstmarken sollten bis zum 31. Dezember 1947 umgetauscht werden, aber das Datum wurde später bis zum 15. Februar 1948 und schließlich bis zum 31. März 1948 verlängert.

Ursprünglich war beabsichtigt, alle indischen Briefmarken aus dem Postamt und den Schatzkammern zurückzurufen und an Nasik zum Überdrucken zu schicken. Die Nasik-Druckerei machte jedoch Überstunden, um diese und andere Aufträge zu bewältigen, und etwa im November 1947 wurde eine Briefmarkensendung in den Punjab von einem Mob am Bahnhof von Delhi verbrannt. Offenbar wurde dann beschlossen, mit dem lokalen Überdrucken zu beginnen, denn am 20. November 1947 rief der Revenue Commissioner North West Frontier Province Bestände indischer Dienstmarken aus allen Schatzkammern zum Überdrucken in der Provincial Government Press zurück.

Aufgrund der Millionen nach Pakistan eingewanderter Menschen entstanden, kam es vielerorts zu einem massiven Mangel an Briefmarken. Es war daher notwendig, die Nasik-Drucke durch Überdrucke vor Ort in Pakistan zu ergänzen. Maschinen-, Hand-, Schreibmaschinen- und Manuskriptüberdrucke erschienen so an vielen Orten und unter unterschiedlichen Bedingungen. Einige wurden von der Zentral- oder Provinzregierung genehmigt, andere von weniger wichtigen Behörden bis hin zum Dorfpostmeister. Sie alle trugen über viele Monate hinweg konsequent das Porto für die Inlands- und Auslandspost und hatten damit die gleiche weltweite Frankierkraft wie die endgültigen Ausgaben, mit dem zusätzlichen Reiz des ergreifenden menschlichen Interesses, das den Hintergrund bildete. Obwohl lokal überdruckt, sind sie also nicht wirklich Lokale im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist unmöglich, all diese Themen und Varianten im Katalog zu diskutieren. Der Sammler, der an einer detaillierten Studie interessiert ist, kann sich auf die genannten Bücher beziehen.
 
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