Thema: Pin Group: Wie geht's dem Post Konkurrenten ?
Holger Am: 18.12.2007 13:38:25 Gelesen: 81313# 17@  
Keine Übernahme von PIN - Thiel schmeißt hin

n-tv (18.12.07) - Der Vorstandschef des angeschlagenen Postdienstleisters PIN Group, Günter Thiel, hat sein Angebot für die Übernahme des Unternehmens zurückgezogen. Außerdem trat er mit sofortiger Wirkung von seinem Posten zurück. Eine Firmensprecherin bestätigte am Dienstag in Luxemburg einen entsprechenden Pressebericht. Damit ist der Plan vom Tisch, wonach Thiel durch Übernahme der Anteile der Springer-Gruppe die drohende Insolvenz abwenden wollte. Der Verwaltungsrat wollte am Dienstag über Möglichkeiten beraten, die Insolvenz der Firma abzuwenden.

PIN-Mehrheitsaktionär Springer hatte unmittelbar nach dem Beschluss des Bundestages für einen Mindestlohn im Briefbereich beschlossen, der Tochterfirma keine weiteren Finanzierungsmittel mehr bereitzustellen. Als Grund hatte Springer angeführt, die Zusatzkosten durch den Mindestlohn ließen PIN keine Chance, dem Branchenprimus und Ex-Staatsunternehmen Deutsche Post auf Dauer erfolgreich Konkurrenz machen zu können.

Thiel hatte Springer nach dessen Ankündigung angeboten, dessen Anteile zu übernehmen. Zudem wollte er einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in die Gesellschaft investieren und damit ihr Überleben absichern. Verhandlungen zwischen Springer-Chef Mathias Döpfner und Thiel darüber waren aber offenbar gescheitert. Nach Informationen aus der Branche wollte Springer nicht zu einem symbolischen Preis verkaufen.

Post-Mindestlohn als PIN-Problem

Springer hatte nach eigenen Angaben in den vergangenen beiden Jahren rund 620 Mio. Euro in den Post-Dienstleister investiert. Damit hatte Europas größter Zeitungskonzern zusammen mit den anderen Gesellschaftern aus der Medienwirtschaft PIN zu einem Unternehmen mit mehr als 9000 Arbeitsplätzen ausgebaut. Springer hatte sich zudem bereiterklärt, seine Mehrheit an PIN abzugeben, wenn von anderer Seite ausreichend neue Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden.

PIN hatte wegen der Mindestlohn-Entscheidung angekündigt, weit über 1000 Mitarbeiter abbauen zu wollen. Einen Teil dieser Entlassungen hatte die Gesellschaft kurze Zeit später bereits bei zuständigen Arbeitsagenturen angekündigt.

Die PIN Group hatte nach eigenen Angaben 2006 bei einem Volumen von 3,2 Mio. beförderten Sendungen einen Umsatz von 168,3 Mio. Euro erzielt. Für 2007 war von über einer Mrd. Briefsendungen und einem angestrebten Umsatz von rund 350 Mio. Euro die Rede. Bis 2010 wollte die Gesellschaft bislang die Umsatzmilliarde erreichen.

(Quelle: http://www.n-tv.de/894131.html)
 
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