Thema: Moderne Privatpost: Nordkurier
Stefan Am: 15.01.2020 22:00:08 Gelesen: 5251# 9@  
@ DL8AAM [#8]

Scheinbar wollte man die Laufzeitverzögerung, die durch die Fehlleitung über Nordkurier verursacht wurde, durch eine 'schnelle' DPAG-Ableitung etwas abmildern?

Ja, dies war mit Sicherheit der Grund, weshalb die Sendung der DPAG zur Zustellung übergeben wurde.

Das oberste Label ist dabei aber nicht komplett leer, sondern trägt als einziges noch die UPOC-Sendungsnummer mit der codX-Mandantenkennung "0133" von Nordkurier. Diese Form der Überlabelung "nur mit Sendungssummer" ist für mich übrigens neu gewesen.

Die dahinter steckende Vorgehensweise ist ganz banal (aber auch clever gemacht): großformatige Sendungen, welche aus verschiedensten Gründen nicht selbst zugestellt werden können, werden so in der Großbriefsortieranlage (vermutlich Modell Intelli Star von Böwe) einzeln per Hand (hochkant stehend) eingelegt, so dass diese den neuen aufzubringenden Aufkleber auf den ursprünglichen Aufkleber klebt. Für diese Methode spricht in diesem Fall auch das Vorhandensein eines UPOC auf dem obersten Aufkleber. Ein manuelles Überkleben von Frankiermerkmalen ist lästig (nervig), ermüdend (monoton) und zeitraubend.

Ursprünglich wurde die Sendung durch die CITIPOST Nordwest bearbeitet und an Nordkurier abgeleitet, siehe Leithinweis "RMA 1712" für die Mail-Alliance Kennung "ma-1712" von Nordbrief, obwohl die Empfängeranschrift eigentlich im Zustellbereich der CITIPOST Göttingen liegt:

Hat man ggf. die Postleitzahl des Empfängers falsch eingelesen bzw. am PC falsch eingegeben (17XXX anstelle 37XXX)? Die Sendung lief bei Citipost Nordwest zwei Mal durch deren Großbriefsortieranlage, zwischendurch erfolgte eine Nachbearbeitung der Adresse des Empfängers am PC (Vidoecodierung). Bei Sendungen für Zustellpartners reicht in der Nachbearbeitung durchaus die Eingabe der Postleitzahl (und nicht der vollständigen Empfängernanschrift), um eine Sendung einem zustellenden Unternehmen zuzuordnen.

Die Intelli Star ist recht empfindlich. Die Sortierung in die entsprechenden Fächer erfolgt dadurch, dass die Sendungen auf einem Transportband liegend von einem Ende der Briefsortieranlage zum nächsten Ende "laufen". Sobald das Sortierziel (Fach) erreicht ist, klappt der Boden in dem Transportband an der entsprechenden Stelle weg und der Brief fällt nach unten in einen bereitstehende Kiste. Es kommt durchaus vor, dass sich nicht die richtige Klappe öffnet sondern bspw. jene vom benachbarten Fach, welche für einen anderen Zustellpartner gedacht ist. Ich gehe davon aus, dass die Software der Briefsortieranlage anhand einer zeitlichen Taktung errechnen kann, nach wieviel Sekunden Laufzeit auf dem Transportband ausgehend vom Punkt der Sendungserfassung (maschinelles "Einlesen" diverser Angaben), eine Klappe geöffnet werden muss. Wenn die Taktung (z.B. aufgrund einer vorherigen technischen Störung) nicht ganz passt, öffnet sich die Klappe für eine falsche Kiste.

Gruß
Pete
 
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