Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 25.11.2009 14:18:08 Gelesen: 1171819# 225@  
Sammler schaffen Kontakte

Badische Zeitung, Lahr-Sulz (16.11.09) - Sie kennen sich: Die Briefmarken-, Münz- und Postkartensammler, die am Sonntag zum Großtauschtag in der Sulzberghalle zusammengekommen sind, haben seit vielen Jahren miteinander zu tun. Erstmals hat der Briefmarken- und Münzverein Lahr seine Veranstaltung von Kuhbach nach Sulz verlegt, der Parkplätze wegen. "Die haben in Kuhbach nicht mehr gereicht", sagt der Vorsitzende des Briefmarken- und Münzvereins Lahr, Manfred Eble.

25 Anbieter und ein Vielfaches an Besuchern sind nach Sulz gekommen – meist ältere Menschen aus dem Südwesten des Landes und dem Elsass. Sie nehmen sich Zeit, nicht nur Briefmarken, Münzen und alte Postkarten zu sammeln und fehlende Exemplare zu suchen, sondern sich auch über deren Geschichten auszutauschen. Besonders die Postkarten animieren jeden Sammler dazu, sich auch für die Zeitgeschichte zu interessieren, sagt Eble. Allein in den zehn Jahren von 1895 bis 1905 hätten die Druckgraphiker in Lahr 500 bis 600 Lithographien im Postkartenformat herausgegeben, auf denen die vergangenen Zeiten sichtbar sind. Eble hat herausgefunden, dass das auf den Karten abgebildete Schutterlindenberg-Restaurant heute den Waldorfkindergarten beherbergt. Auch das Trampler-Areal mit der Kaffeefabrik zeugt auf alten Karten von der wirtschaftlichen Größe Lahrs. Das Bähnle von Lahr nach Ottenheim über den Rhein ist auf den Karten dokumentiert. Beim Großtauschtag sind auch die Eisenbahnfreunde Lahr mit einer Eisenbahnlandschaft zugegen, die die jüngeren Besucher in ihren Bann zieht.

"Wir sind ein Verein, der leider kaum noch jüngere Mitglieder findet", sagt Manfred Eble. Dabei sei das Sammeln eine erfüllende Leidenschaft. Er selbst sei als siebenjähriger Bub mit seinem Opa auf Sammlerbörsen unterwegs gewesen und habe zunächst Briefmarken gesammelt, inzwischen vermehrt Postkarten. "Ich habe durch meine Sammelleidenschaft Kontakte in ganz Europa, die ich auch pflege", sagt Eble. "Sammler sind keine Einzelgänger, die zu Hause im Kämmerle hocken."

Ein Anbieter legt Briefmarken aus den Inflationsjahren nach dem Ersten Weltkrieg auf den Tisch. "Der Postwert für eine Karte stieg zunächst auf zigtausend Mark, später auf bis zu 20 Milliarden Mark", sagt er. Die Briefmarken dafür passten kaum noch auf die Karte. Freudenrufe, weil jemand bei der Sammlerbörse die fehlende Marke oder Münze gefunden hat, gebe es zwar selten, aber es kommt durchaus vor, sagt Eble. Er sei auf der Suche nach der ersten Altbadenmarke vom 1. Mai 1850. Wenn er die fände wäre er glücklich. Damit auch den künftigen Sammlern nicht die Ware knapp wird, gab es an einem Stand nagelneue Euromünzen. Die neuen Serien sind gefragt, freut sich die Standbetreiberin – inzwischen neues Mitglied im Briefmarken- und Münzverein Lahr.



Münzen sind begehrte Objekte. (Foto: Heidi Foessel)

(Quelle: http://www.badische-zeitung.de/lahr/sammler-schaffen-kontakte--22594862.html)
 
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