Thema: Deutsches Reich 909/910 SA/SS: Michel streicht die Briefnotierungen
Belgiensammler Am: 19.01.2020 17:49:27 Gelesen: 136976# 221@  
Hallo,

völlig richtig, es gibt keine echt gelaufenen SA/SS-Briefe. Zur Geschichte kann ich einen Beitrag liefern. Ich bin Postbeamter a.D. und habe 1988 eine Postgeschichte über Passau veröffentlicht. (Archiv für Postgeschichte in Bayern). Da taucht auch die Porblematik mit den PWZ aus der Staatsdruckerei Wien auf. Wegen Bombenangriffen auf Bahnstrecken im März 45 war eine Weiterbeförderung ab Passau nicht mehr möglich. Trotzdem rollten täglich mehrere BP-Wagen aus Wien nach Passau. Darunter befanden sich auch Briefmarken der Staatsdruckerei Wien in Höhe von 6 Millionen RM. Die Marke wurden im Postamt eingelagert und Ende Mai der amerikanischen Militärverwaltung ausgehändigt. Was geschah damit? Ein weiterer Hinweis auf die Zustände der Post nach 45 ist auch interessant. Dem Postpersonal wurde verboten postfremde Personen, insbesondere Briefmarkenhändler, im Schalterbereich Zutritt zu gewähren und mit "postalischen Gegenständen zu hantieren" (März 1947). Man braucht sich also nicht wundern, wenn Machenschaften in so großer Zahl unterwegs sind. Das war nicht nur in Passasu so, sondern überall. Schaut Euch die Geschichte an wie die Situation war. Hatte damals jemand Zeit, wo es uns nackte Überleben ging Briefe zu machen? In den Jahren danach konnte ja alles nachgeholt werden.

Karl
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/2916
https://www.philaseiten.de/beitrag/220878