Thema: Einschreibzettel Deutschland: Geändertes Design mit runden Ecken
Christoph 1 Am: 19.01.2020 23:00:43 Gelesen: 56037# 76@  
@ London-Dieter [#73]

Hallo Dieter,

Du schreibst:

Die Überdrucke bleiben für mich solange Notmaßnahmen, als die Ortsname im R-Zettel und dem Name im Poststempel abweichen.

Ich halte das noch nicht zwingend für einen Beweis einer Notmaßnahme und will nachfolgend versuchen, dies zu begründen:

Im Falle des R-Briefs aus 04668 Sermuth wurde der Stempel in der nächstgrößeren Stadt, in Grimma, aufgesetzt. Dort wurde der Brief vermutlich nach Einlieferung bearbeitet (in einem Verteilzentrum, denn wir sind ja noch im Zeitraum vor Einführung der Briefzentren). Also ist beim Postamt in Sermuth vermutlich einfach nur der Poststempel vergessen worden oder es gab im August 1993 (noch) gar keinen? Vielleicht wäre der Brief auch in Grimma gestempelt worden, wenn er in Sermuth einfach nur in einen Briefkasten geworfen worden wäre?

Bei dem anderen Brief ist es genau umgekehrt. Der Tagesstempel stammt aus Breitungen, der R-Zettel aus der benachbarten, deutlich größeren, Stadt Meiningen. Hier könnte man also Deiner These folgen, dass das kleinere Postamt hilfsweise mit R-Zetteln aus der benachbarten größeren Stadt ausgestattet wurde. Aber schauen wir uns doch die R-Zettel nochmal genauer an:



Du schreibst dazu:

Der Überdruck sollte meiner Meinung nach die folgerichtig falsche PLZ unkenntlich machen.

Wenn das so wäre? Warum wurde dann nicht der gesamte Text auf dem Aufkleber durchgestrichen, sondern nur die PLZ und ein Teil des Ortsnamens (jeweils an identischer Stelle)? Ist es nicht vielmehr auch denkbar, dass es sich um eine Markierung der Druckerei handelt? Mir sieht das einfach viel zu zufällig aus, als dass es eine gewollte Unkenntlichmachung von Teilen des Textes sein könnte.

Aber für mich gilt das gleiche, was Du auch schon geschrieben hast:

Gerne lasse ich mich vom Gegenteil überzeugen.

Viele Grüße
Christoph
 
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