Thema: (?) (172) Altdeutschland Bayern Auslandspost
bayern klassisch Am: 21.01.2020 14:15:10 Gelesen: 54417# 139@  
Liebe Freunde,

dieser Brief wird kein leichter sein - und dennoch habe ich ihn gekauft, auch als eine Art Fingerübung. Aber erst mal zu den Fakten:



Das fürstlich schwarzenbergische Herrschaftsgericht Marktbreit schrieb am 15.7.1828 an die königliche Justiz - Behörde in Mecheln in den Niederlanden einen teilfrankierten Dienstbrief, der erst 2 Tage später in Kitzingen zur Post gegeben werden konnte. Er war siegelseitig mit 8 Kreuzern für Bayern und 20 Kreuzern Weiterfranko unter Recommandation aufgegeben worden, die auch 4 Kreuzer kostete, ergo 32 Kreuzer bezahlt vom Absender. Auf seinem Lauf erhielt er die Reco-Nummern 4, 2 und 16 (chronologisch) und lief über Aschaffenburg - Frankfurt am Main nach Koblenz (ursprünglich war "franco Grenzen" notiert worden), aber Preussen (Coblenz) notierte NB Aschaffenburg oben, setzte für sich 3 Groschen bis zur NL - Grenze an und strich "Grenzen" und setzte Coblenz ein.

In den Niederlanden strich man die preussischen 3 Groschen und notierte als Gesamtporto 70 Cents, fügte auch einen roten CHARGÉ - Stempel bei, sicherheitshalber.

Im Inhalt ist zu lesen, dass aus einer Erbschaftssache im Jahre 1793 noch 25 Gulden als Legat angefallen waren, die im Jahre 1816 mit Zinsen und Zinseszinsen nun 53 Gulden ergäben und man die NL - Behörde bittet, die in Bayern bekannten 4 potentiellen Erben in den NL anzuschreiben, um zu erfahren, wie mit dem Geld umgegangen werden soll (auf die Zeit von 1816-1828 geht man geflissentlich nicht ein).

Man teilt auch mit, dass von Bayern aus eine Nachsuche möglich wäre, jedoch in diesem Falle schon die Hälfte des Betragen von 53 Gulden als Depositum einbehalten werden müsste und sich das Legat (=Erbe) dann doch erheblich minimiert sehen würde, weswegen man dienstliche Hilfe erbittet.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/9838
https://www.philaseiten.de/beitrag/221064