Thema: Portobestimmung von Belegen: Altdeutschland Bayern - Schweiz
bayern klassisch Am: 21.01.2020 14:43:12 Gelesen: 29251# 62@  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen der ungewöhnlichsten Bayern - Schweiz - Briefe, die ich kenne und ich musste ihn unbedingt haben.

Eine Portofreie Regierungs Sache vom 2.8.1848 aus Memmingen des 7. Bundes - Armme - Korps zu Memmingen "An Herrn Major von Liel im Kgl. bay. Generalquartiermeisterstabe in Bern", womit der Brief in Bayern und der Schweiz portofrei zu belassen war. AM 4.8.1848 kam er in Zürich an und war am Folgetag schon in Bern. Doch in Bern war Herr von Liel nicht mehr, weswegen man oben notierte: " Von Bern den 4ten August abgereist. J. Kraft zur Krone".



Ich folgere also, dass der Brief Herrn von Liel um einen Tag verpasst hatte und Herr J. Kraft vom Gasthaus Krone im Bern, wo er wohl logiert zu haben schien, den Brief der Berner Post retour gab. Diese schickte ihn postwendend nach Zürich zurück, wo er siegelseitig am 7.8. vormittags ankam und wo der Auslag von Zürich - Stempel etwas sinnlos abgeschlagen worden war, denn "Auslagen", also eigene, Schweizer Porti, waren ja keine angefallen, weshalb das Innere des Auslagestempels auch leer bleiben musste.

Am 9.8. traf der Retourbrief wieder in Memmingen ein, doch war Herr von Liel auch jetzt nicht mehr dort zu erreichen und man strich "Memmingen" und setzte seine neue Anschrift "München" darüber, wo er letztlich erfolgreich am 10.8. auch zugestellt werden konnte.

1 Tag zu spät, 7 Stempel, ein Armeekorps - Siegel, das sich gewaschen hat, 2 mal nachgesandt und das alles kostenlos - Sammlerherz, was willst du mehr?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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