Thema: Fälschungen zum Schaden der Post in Deutschland seit der Euroeinführung
Journalist Am: 29.01.2020 21:14:31 Gelesen: 82597# 86@  
@ Journalist [#85]

Hallo an alle,

bei obiger Übersicht fehlt bisher noch die Marke "200 Jahre Dampfschiff "Die Weser"" (Michel-Nummer 3279), von der aber schon mal gerüchteweise unbestätigte Meldungen vorlagen.

Heute erhielt ich nun das Folienblatt 62, das sich tatsächlich als Ganzfälschung herausgestellt hat. Ob dies schon die zweite Fälschungsvariante dieser Marke ist oder ob es sich um diese hier nun in folgenden kurz vorgestellte Version handelt, ist derzeit nicht klar.

Zeigen wir nun zuerst das echte Folienblatt 62 von vorne und hinten:



Betrachten wir nun als erstes in einer ersten Kurzanalyse die Marke selbst im Vergleich:



Oben sehen Sie die echte Marke, unten die Fälschung. Außer dem ersten groben Eindruck, das die Farben leicht anders im direkten Vergleich wirken, sieht man hier aber speziell wieder bei der Beschriftung z.B. Jahreszahl, der Wertangabe, und den Schriftzügen Deutschland und "200 Jahre Dampfschiff "Die Weser"", das diese bei der Fälschung etwas unschärfer sind.

Dies liegt an den üblichen Fehlern der Fälscher, die echte Marke wird nicht besonders hochauflösend gescannt und dies führt zu entsprechenden Unschärfeeffekten besonders bei den Details und der scharfen Abgrenzung der Schrift vom Bildhintergrund.

Betrachtet man die Marke unter UV, so hat die Fälschung zwar auch einen UV-Effekt, aber etwas blasser als bei den echten Marken. Ein Test mit dem Infrarotlaserpointer zeigt, das die seltenen Erden (zusätzliches Sicherheitselement) bei der Fälschung nicht vorhanden ist.

Weiter zeigt sich speziell im weißen Randbereich ein unterschiedliches Glanzverhalten des Papiers und seiner Rauhigkeit, bei der echten Marke ist die Rauhigkeit relativ glatt, bei der Fälschung nicht.

Auch auf der Rückseite des Folienblatts gibt es weitere typische und deutliche Unterscheidungsmerkmale. Zwar wurden diesmal um die Marke der Schattenrand ähnlich gut übernommen, die Schrift "Dampfschiff "Die Weser"" und das Schiff sind aber bezüglich der Konturenschärfe bei der Fälschung nicht so scharf, wie beim echten Folienblatt.

Besonders auffällig ist die Rasterung um das Posthorn:



Oben sieht man den Ausschnitt vom echten Folienblatt, unten von der Fälschung, diese ist bezüglich der Linien bei der Fälschung eher sägezahnartig.

Weiter zeigen sich bei der Fälschung bei den schwarzen Flächen des Posthorns "Quetschränder". Diese sind auch schön im Bereich des EAN-Codes zu sehen, schauen Sie einfach mal die erste 4 genauer an und vergleichen Sie oben (echt) und unten (falsch):



Soweit eine erste grobe Analyse dieser Fälschung - wer kann hiervon gelaufene Belege vorlegen ? beziehungsweise Infos liefern, wo bzw. wie diese Fälschungen vertrieben werden.

Hinweise werden selbstverständlich vertraulich behandelt und als Journalist wird Quellenschutz garantiert - schon jetzt danke für ergänzende Meldungen.

Soweit Neues aus der Fälscherküche

viele Grüße Jürgen
 
Quelle: www.philaseiten.de
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