Thema: DPAG: Neuregelung des Warenversandes ins Ausland
drmoeller_neuss Am: 11.02.2020 10:16:44 Gelesen: 23600# 56@  
Wir sollten wieder auf den Boden zurückkommen.

Briefmarkensammler und -händler waren schon immer pragmatisch (und nicht nur, wenn es um die Frage: Ladenkasse oder keine Ladenkasse? ging).

Einzelne Marken oder billige Belege wurden schon immer im Kleinbrief geschickt, ohne Versicherung und ohne Zollformalitäten. Jedenfalls kann ich mich an eine grüne Zolletikette auf solchen Sendungen nicht erinnern.

Die historische Postkarte ist ist nach der neusten Definition eben ein (Zeit-)Dokument.

Im übrigen geht die Briefmarkenversandstelle der Deutschen Post den gleichen pragmatischen Weg und schickt alles als Brief.

Am Gesamtaufkommen dürften die im Standard- oder Kompaktbrief verschickten Warensendungen zu vernachlässigen sein. Außer Briefmarken kommen vielleicht noch Warenproben wie der einzeln verschickte Dichtungsring in Frage.

Bessere Marken und Belege sollte man auf einer großen Steckkarte verschicken, mit einer zusätzlichen Pappe als Verstärkung und das ganze am besten noch in einer Kunststoffhülle wasserdicht verpackt. Das ist ein Großbrief Ausland für 3,70 EUR.

Nun muss ich das ganze offiziell per Warenpost Ausland verschicken. Die unversicherte Warenpost XS kostet 3,20 EUR, sogar 50 Cent weniger als der Großbrief. Ich sehe es nicht unbedingt als Nachteil, dass keine Briefmarken mehr verklebt werden können. Auch der vorgeschriebene einheitliche Aufkleber (Harmonised Label) ist ein Fortschritt.

Das eigentliche Problem ist, dass die Deutsche Post diese Leistung Warenpost nicht an Privatkunden anbietet und auf das teure Päckchen verweist. Das ist für die Aufgabe am Schalter sicher in Ordnung, da die Kontrolle einen zusätzlichen Zeitaufwand für das Personal bedeutet.

Warum aber über das Internet keine Aufkleber bestellbar sind, entzieht sich meiner Logik. Hier wären die Verbände aufgefordert, sich mit der Deutschen Post an einen Tisch zu setzen. Warum kann der BDPh keinen Vertrag mit der Deutschen Post über den Vertrieb von Warenpost-Ausland-Aufklebern schliessen? Der viel kleinere APHV schafft es ja auch mit den DHL-Paketmarken. Und für die BDPh-Mitglieder wäre es viel sinnvoller, als einen Vertrag mit Lieferanten von Kartonphilatelie und fragwürdigen Aufbewahrungssystemen.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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