Thema: Prüfersignaturen: Was bedeutet "tiefstgeprüft" ?
Briefmarkenburny62 Am: 18.02.2020 23:05:06 Gelesen: 1890# 4@  
@ 22028

Dann zeige mir doch mal die Profikenntnisse, welche es z.b bei Ebay erlauben, bei einem Photo mit geringere Auflösung, wo nur die Vorderseite eingescannt ist zu entscheiden, ob die Marke postfrisch ist oder nicht? Und solche Angebote gibt es zigtausendfach!

Ob man nun unbedingt Prüfungen braucht, hängt auch viel von dem Zeigen des Angebotes ab und natürlich vom Vertrauen gegenüber dem Verkäufer. Und hier sinkt z.B. mein Vertrauen bei Ebay gegenüber dem Verkäufer mittlerweile gegen null! Verkäufer, welche nicht gewillt sind, das vernünftig zu zeigen, was sie verkaufen, sind in der Regel auch nicht vertrauenswürdig.

Fehlprüfungen von Marken hat es immer gegeben, aber Dank dem einheitlichen Regelwerk des BPP für alle Prüfer dürften Fehlprüfungen einen Anteil von 0,001 oder weniger haben. Das ist mehr als deutlich besser als ich je selber in meinen Sammelgebieten prüfen könnte. :)

Wenn also eine Marke BPP tiefstgeprüft ist, hat die Marke nach einem Regelwerk des BPP durch einen BPP-Prüfer den Status einwandfrei erreicht! Natürlich zum Zeitpunkt der Prüfung. 40 Jahre später hat diese Prüfung der Marke natürlich nicht automatisch dieselbe Aussage, aber: Man kann nun die Marke begutachten mit der Frage: Was spricht dagegen, dass die Marke tiefgeprüft ist? Das ist viel leichter als eine Marke komplett zu begutachten und macht Kaufentscheidungen deutlich einfacher.

Ich habe zum Beispiel eine tiefstgeprüfte Marke von W. Engel aus Altdeutschland deswegen günstiger im Ausland bekommen, weil Sie Rot geprüft ist. Der Markenhändler in Frankreich hat hier deutlichen Rabatt gegeben. W. Engel hat vor der BPP-Zeit nur in Rot geprüft und seine Prüfungen und Kenntnisse waren sehr weitreichend (fast ein Universalprüfer). Zur Zeit der Prüfung war die Marke also echt und einwandfrei. Dank des Rabattes vom Händler konnte ich so eine hervorragende gut erhaltene Marke preisgünstig erwerben!

Auch von Pfenninger vor der BPP-Zeit habe ich eine tiefst-geprüfte One-Penny Black im Ausland erwerben können. Als ungeprüft mit Besitzerzeichen wurde sie vom Händler dargestellt. Das Wissen um alte Prüfzeichen kann sehr von Vorteil sein.

Franz Pfenninger war vor der BPP-Zeit auch so ein Fastuniversalprüfer mit enormen Wissen. Seine Prüfungen sind bei Standardware wie die One-Penny und vielen anderen europäischen Werten absolut zuverlässig.

Deutschland muss sich wirklich nicht seiner Prüfer schämen. Wir haben eine sehr erfolgreiche und lange Prüfgeschichte. Tiefstgeprüft ist also nicht nur mal eben so ein Abstempeln des Prüfstempels auf den Markenrücken. :)

Gruß
Briefmarkenburny
 
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