Thema: Philatelie in der Presse
Richard Am: 07.12.2009 08:19:13 Gelesen: 1303069# 329@  
Millionenwerte aus Papier: » Die wertvollsten Briefmarken der Welt

Freizeitfreunde.de (24.11.09) - Die Rote und die Blaue Mauritius – nicht nur Sammler kennen diese Briefmarken, die längst zu Legenden geworden sind. Doch welche Rolle dabei ein Gerücht spielte

1840 kamen in England die ersten Briefmarken in Umlauf. Die englische Kronkolonie Mauritius wollte diesem Beispiel gleich nacheifern. 1847 wurde die erste Serie ausgegeben. Auf der Umrandung der Marken standen der Wert, der Name "Mauritius", "Postage" und das – für britische Marken unübliche – "Post Office". 500 Rote und Blaue Mauritius wurden gedruckt. Die Rote zu einem Penny zur innerörtlichen Verwendung in der Mauritius-Hauptstadt Port Louis und die Blaue zu zwei Pence für den Postverkehr mit Übersee.

Der Mythos entsteht durch ein Gerücht

Ein Jahr später waren die Marken aufgebraucht, die zweite Serie wurde gedruckt. Alles war gleich – nur der Aufdruck "Post Office" war durch "Post Paid" ersetzt worden. Schnell ging das Gerücht um, dass die erste Serie ein Fehldruck war, eben weil "Post Office" unüblich war. Nachforschungen zeigten aber, dass es kein Fehldruck war. Aufgefundene Aktennotizen belegten, dass die erste Serie wirklich den Schriftzug "Post Office" tragen sollte. Trotzdem hatte das Gerücht viele Briefmarkensammler dazu gebracht, ihre Kollektionen mit den seltenen Stücken zu schmücken – die Legende von der unbezahlbaren Mauritius-Marke entstand.

Nicht einmalig, aber selten

Weltweit gibt es von der Blauen Mauritius acht gebrauchte und vier ungebrauchte Exemplare, bei der Roten Mauritius sind es zwölf gebrauchte und zwei ungebrauchte.

Die vier ungebrauchten sind bei folgenden Besitzern:
– Queen Elizabeth II.
– Internationales Postmuseum Den Haag
– Postmuseum London
– Blue Penny Museum Port Louis, Mauritius. Sie und die Rote Mauritius sind in dem Museum nur einmal pro Stunde für zehn Minuten zu sehen, um die unersetzlichen Originale nicht dauernd dem Licht auszusetzen und sie so zu schonen.

Wertvoller als die einzelnen Marken ist der Bordeaux-Brief, der mit einer Roten und einer Blauen Mauritius frankiert ist. 1993 wurde für knapp vier Millionen Euro versteigert. Eine ungebrauchte Mauritius brachte im gleichen Jahr "nur" 1,1 Millionen Euro.

Die teuerste Briefmarke der Welt

1855 wurde in Schweden der Tre Skilling Banco Fehldruck ausgegeben. Heute gibt es davon nur noch ein einziges Exemplar. Das wurde 1984 für umgerechnet 1 800 000 Euro von einem schwedischen Händler in Kundenauftrag erworben, der neue Besitzer ist daher nicht bekannt. Damit ist der Tre Skilling Banco die derzeit teuerste Briefmarke der Welt.



Unscheinbar und unbezahlbar: der schwedische Fehldruck Tre Skilling Banco, gelb statt grün

(Quelle: http://www.freizeitfreunde.de/de/editorial/kultur_und_unterhaltung/wissenswert/wissenswert_artikel_50049.html)
 
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