Thema: (447)Datamatrixcode auf allen Briefmarken ab 2021 - Digitalisierungsoffensive
jmh67 Am: 04.03.2020 09:20:50 Gelesen: 98013# 10@  
Einige der Ankündigungen lesen sich ja recht schön, aber entschuldigt meine Skepsis bezüglich einiger Punkte:

Das Thema der Gültigkeit / des Umtauschs von Briefmarken kam schon zur Sprache. Im Grunde genommen sind Briefmarken für viele Versendungsformen ohnehin nicht mehr nötig, die Post hätte also die Neuausgaben schon vor Jahren auf ein Minimum (gängige Werte für Briefpost und Bücher/Warensendungen) zurückfahren können. Viele Postverwaltungen geben bereits Marken mit permanenter Gültigkeit für bestimmte Sendungsformen heraus, warum tut das die Deutsche Post AG nicht auch?

Neue Automaten sind eine gute Idee (wenn's nach mir ginge, könnten die gar nicht schnell genug in Betrieb gehen), aber werden sie tatsächlich die Lücken im Filialnetz schließen können? Bekanntlich sind in den letzten Jahren viele Briefmarkenautomaten abgebaut worden, selbst in großen Städten und an Orten mit starkem Publikumsverkehr, angeblich wegen des Wartungsaufwandes. Selbst die Briefkästen werden weniger. Eine Brief- und Paketstation ist auf keinen Fall einfacher, und gerade die Orte, wo man sie am meisten brauchen könnte, sind klein und abgelegen. Wie diebstahlsicher sind übrigens die Packstationen?

Elektronische Sendungsankündigung halte ich, so wie sie vorgeschlagen wurde, für wenig nutzbringend. Aus einer digitalen Briefankündigung erfahre ich ohnehin nicht, was im Brief steht. Außerdem bin ich zwar oft, aber nicht täglich online. Möchte die Post mir ein Smartphone nebst Mobilfunk-Abonnement schenken? Wird man die Lieferungen kostenlos auf günstigere Zeiten (z. B. abends!) umbuchen können? Ich finde es ungehörig, dass man als Sendungsempfänger auf die Post oder den Paketdienst warten soll. Das ist Gutsherrenmanier, kein Kundendienst. Lieber mehr Packstationen und Postfilialen/-agenturen zur Hinterlegung von Sendungen.

-jmh
 
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