Thema: Philatelia München am 6.3.2020 nach einem Tag abgebrochen
olli0816 Am: 08.03.2020 08:36:25 Gelesen: 13976# 40@  
Hallo,

das interessante an der Geschichte ist, dass die Briefmarkenmesse am Freitag stark besucht war. OK, ich kann nur für die Zeit ab etwa 1 Uhr bis halb vier darüber berichten. Wie ich mit der U-Bahn vom Marienplatz zur Alten Heide gefahren bin, war wie immer die U-Bahn bis zur Münchner Freiheit stark besetzt (4 Stationen). Sowohl da als auch auf dem Event kommen sich Menschen natürlich nahe. Nur frage ich mich bei diesem Aktivismus, was diese Stornierung bringen soll? Restaurants sind nach wie vor sehr gut besucht, das öffentliche Leben ist bisher nicht beeinträchtigt. Am Marienplatz habe ich noch immer nicht wenige Chinesen gesehen, die scheinen nach wie vor zu verreisen?

Natürlich gibt es Seiten, wo die Coronafälle akribisch aufgelistet werden. In Deutschland sind wir Stand jetzt bei 800 Fällen, d.h. 9,5 Menschen von 1 Million haben wissentlich das Virus. Ich möchte nicht wissen, wie viele es nicht wissentlich haben/hatten, weil sowieso nicht flächendeckend getestet wird.

Ich rede auch von Hysterie, obwohl ich deswegen hier schon gerügt wurde. Ja, es sterben Menschen an dem Virus wie an so vielen anderen Dingen auch. Es ist eine temporär neue Todesart, die gemessen an den vorhandenen Menschen auf der Welt extrem selten ist. Das liegt daran, dass die meisten nicht an dem Virus sterben. Man kann daraus lernen, dass wir generell sterblich sind. Und es wird jeden von uns erwischen.

In China scheinen die Zahlen zurück zu gehen. Wenn man sich das Ausmaß anschaut, hat China 1.4 Milliarden Einwohner, 80.000 + x (ich würde sagen, hier kann man nochmal das gleiche wenn nicht das doppelte dazuzählen, die nicht erfasst wurden) sind betroffen gewesen und davon sind ca. 3.000 Menschen gestorben. Jeder Einzelfall ist tragisch, aber gemessen an der Menge der Menschen ist das gering. Italien hat jetzt aufgrund des Virus große Teile des Landes quasi lahmgelegt. Es sind offiziell 6.000 Menschen betroffen und natürlich wird das noch steigen. Nur ist die Frage: Wenn ich das komplette Leben außer Kraft setze, bringt das tatsächlich den Mehrgewinn oder ist es nur die Befriedigung einiger besonders ängstlicher Zeitgenossen, die eine wahnsinnige Panik vor einem vielleicht doppelt/dreifach so gefährlichen Virus haben, wie eine Grippe?

Die Veranstalter wurden durch die nachträgliche unnötige Stornierung maximal geschädigt. Die haben ja nicht nur die Standmiete gezahlt, sondern auch ihre Ware hinbringen müssen, evtl. Hotels gebucht und die größeren ihre Mitarbeiter hingeschickt, die auch bezahlt werden müssen. Alles extrem unbefriedigend, wobei wie schon oben geschrieben die Messe gut besucht war und viele Besucher anscheinend nicht auf "besorgte Bürger" gemacht haben. Dann lobe ich mir die Strategie bei den IT-Messen: Die wurden zumindest 2 Wochen wenn nicht länger vorher abgesagt. Die Strategie zur Philatelia/Numismatica ist wirtschaftlich extrem schädigend für die Organisatoren/Händler und andere aktive Ausrichter und nicht gut gelöst worden. Nur meine Gedanken dazu.

Grüße Oliver
 
Quelle: www.philaseiten.de
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