Thema: Neuerscheinungen philatelistischer Literatur
filunski Am: 13.03.2020 14:19:47 Gelesen: 7676# 21@  
Verehrte Freunde der Literatur,

da zumindest in der nächsten Zeit der Besuch von Veranstaltungen (auch philatelistischen) mehr und mehr ausfallen wird, bleibt ja Zeit um sich in aller Ruhe einem Buch zu widmen.

Die ArGe Neues Handbuch der Briefmarkenkunde e.V., seit jeher spezialisiert auf philatelistische Literatur, sowohl aus eigener Produktion wie auch aus antiquarischem Bestand hat soeben ein neues Werk veröffentlicht. Im Rahmen der Schriftenreihe Neues Handbuch der Briefmarkenkunde e.V. erschien als Band 57 der Titel "Die Entwicklung des Paketportos und der Nebengebühren für das Inland im Deutschen Reich von 1906 bis 1945" von dem nicht nur in dieser ArGe bekannten Autor Paul-Jürgen Hueske.



Eigentlich ein Muss für alle Sammler von Paketkarten dieses Zeitraums, aber darüber hinaus auch ein sehr lesenswertes Werk für alle interessierten Philatelisten.

Im Vorwort schreibt Jürgen Witkowski, der Vorsitzende der ArGe, dazu Folgendes:

Wo Hueske draufsteht, ist auch Hueske drin! Paul-Jürgen Hueske steht für akribische Forschung bei komplizierten Themen. Seine Kompetenz hat er mit vielen Veröffentlichungen bewiesen, die sich oftmals mit Postdiensten, Luftpostzuschlägen und Portobestimmung beschäftigen. Im vorliegenden Werk stecken mehr als 30 Jahre Forschungsarbeit, die bereits durch drei Ausstellungsexponate zum Thema Paketporto mit hohen nationalen Bewertungen belegt ist.

Der Zeitraum von 1906 bis 1945 war in Deutschland eine bewegte Zeit. Zwei Weltkriege, der Weg vom Kaiserreich in eine Diktatur, eine Inflation und vieles mehr haben auch in den Postdiensten ihre Spuren hinterlassen. Nicht weniger als 34 Portoperioden im Paketdienst sind im Betrachtungszeitraum von 39 Jahren zu unterscheiden. Die zahlreichen Tabellen und die entsprechenden Auszüge aus den Verordnungen helfen, den vorliegenden Beleg richtig einzuordnen.

Über 430 Abbildungen mit ausführlichen Erklärungen des Autors geben dabei eine beispielhafte Hilfestellung und zeigen die Arbeitsweise der Reichspost im Paketdienst.

Bei Paketkarten handelt es sich um reine Bedarfsbelege. Wenn man denn will, kann man diese auch unter dem Aspekt der „Social Philately“ betrachten. Wussten Sie, dass man Hunde oder andere lebende Tiere als Sperrgut verschicken konnte? Stellen Sie sich einmal die Entrüstung vieler Mitbürger vor, wenn das auch heute noch möglich wäre. Auch Bruteier oder Pflanzen wurden so verschickt. Als Sperrgut, da dieses nicht gestapelt werden durfte. Das wäre den Eiern bestimmt nicht zuträglich gewesen.

Nachlasssachen gefallener Soldaten im 2. Weltkrieg wurden als porto- und zollfreie Feldpost-Sendung verschickt. Das waren Pakete, die man als Angehöriger eines Soldaten nicht unbedingt bekommen wollte.

Kennen Sie die Feldpost Hansa? Ein Tarnname für privaten Feldpostverkehr für Angehörige des Oberkommandos des Heeres im 2. Weltkrieg.

Die bereits 1858 eingeführte Entfernungsberechnung im Paketverkehr nach Taxquadrat und Gebührenfeld war immer noch Grundlage für die Einordnung in die Entfernungszonen, die neben dem Gewicht für die Ermittlung des Paketportos erforderlich war. Die Anzahl der Entfernungszonen schwankte im Laufe der Jahre von zwei Zonen bis auf fünf Zonen. Diese Art der Entfernungsberechnung war im Übrigen noch bis 1964 üblich.

Ganz gleich, ob sie dieses Buch zur portomäßigen Einordnung ihrer Paketkarten nutzen wollen, oder auch nur in den vorliegenden Belegen schmökern wollen, um den jeweiligen Zeitgeist zu erahnen, es macht Freude, darin zu blättern und damit zu arbeiten.

Format DIN A5, 292 Seiten mehr als 50 Gebührentabellen, mehr als 430 farbige Abbildungen, broschiert.


Erhältlich und bestellbar auch hier über Philabuch:

https://www.philaseiten.de/philabuch/show/301

Viele Grüße,
Peter
 
Quelle: www.philaseiten.de
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