Thema: (?) (6/11/12) Frankreich: Grande Armee Briefe
Wachauer Am: 18.03.2020 09:54:58 Gelesen: 3913# 11@  
Liebe Sammlerfreunde,

ich hoffe es ist keine allzu große Zumutung, wenn ich um Hilfe bei der Beschreibung dieses Briefes ersuche.

Für meine Heimatsammlung Krems an der Donau habe ich diesen Brief der französischen Armee erworben, leider ohne jeden Stempel. Meiner Auffassung nach handelt es sich um einen Militärbrief des 11. Corps an einen gewissen Monsieur Geislinger, der als Direktor des Transportwesens während der Besetzung durch die Franzosen in Krems tätig war. Der Taxvermerk 2 deutet auf einen Ortsbrief hin.

Auch schon beim Datum bin ich überfordert: der 17. (August oder September oder Oktober) 1809 ist für mich nicht genau lesbar, da ich der französischen Sprache natürlich nicht mächtig bin.





Kann mir bitte jemand etwas helfen, den Brief so zu beschreiben, dass ich diesen in mein postgeschichtliches Exponat einbauen kann?

Den Inhalt des Briefes kann ich natürlich auch nicht entziffern, etwas zum geschichtlichen Hintergrund habe ich bisher recherchiert:

Als in Mitteleuropa zu Beginn des Jahres 1809 die schon seit längerem latenten Spannungen mit Österreich offenkundig wurden, befahl Napoleon aus den östlich des Rheins vorhandenen Truppen die Gründung der „armée d’Allemagne“ (Armee von Deutschland) und ernannte am 8. April offiziell den Fürsten von Neuchâtel (Berthier) zu deren Major-General (Generalstabschef), der das Amt allerdings faktisch bereits seit Anfang März innehatte.

Nach dem Waffenstillstand von Znaim rückte ein französisches Armeekorps unter Marschall Marmont in das Waldviertel ein. Diese etwa 30.000 Mann starke Truppe war in Dalmatien stationiert gewesen und von dort in Eilmärschen herangerückt. Sie befand sich in einem denkbar schlechten Zustand und Napoleon selbst soll Marmont angewiesen haben, die Gelegenheit der Stationierung im besiegten Österreich dazu zu nützen, die Truppe sich erholen, neu formieren und frische Kräfte sammeln zu lassen. Marschall Marmont bezog zwischen Rohrendorf und Theiß sein Lager, auch Oberst Maucun, der zum Gouverneur für das Viertel ober dem Manhartsberg ernannt worden war, verwaltete von hier aus das Waldviertel. Die Marmont’sche Kavallerie überwachte das gesamte Viertel bis zur böhmisch-oberösterreichischen Grenze und stellte so die Versorgung für das Korps sicher.


Herzliche Sammlergrüße
Wachauer
 
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