Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 28.03.2020 07:01:01 Gelesen: 343571# 508@  
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Thema: „300. Geburtstag Freiherr von Münchhausen”

Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen wurde am 11. Mai 1720 im heutigen Schloss Münchhausen in Bodenwerder geboren. Als Jugendlicher begab er sich an den braunschweigischen Hof in Wolfenbüttel und war dort Page von Herzog Anton Ulrich (1714–1774), dem er 1738 nach Russland folgte. Die Truppen, mit denen der zum Leutnant ernannte von Münchhausen in verschiedenen Kriegen kämpfte, waren in Riga stationiert und es wird vermutet, dass er in einer Schenke im etwa 60 Kilometer entfernt liegenden Dunte erstmals als Erzähler in Erscheinung trat. In dieser Zeit lernte er Jacobine von Dunten (geb. 1724 oder 1726, gest. 1790) kennen, die er 1744 heiratete.

Mit seiner Frau nach Bodenwerder zurückgekehrt, führte von Münchhausen ab 1750 das Leben eines Landedelmanns und tat das, wofür er bis heute berühmt ist: Er unterhielt seine Besucher mit gleichermaßen lustigen wie fantastischen sowie glänzend erzählten Geschichten. Die berühmtesten Episoden sind wohl die vom Ritt auf der Kanonenkugel, wie er sich und sein Pferd am eigenen Schopf aus dem Sumpf zog und wie er von Enten, die er mit an Schnüren angebundenem Speck gefangen hatte, in die Lüfte emporgehoben wurde.

Von Münchhausen hat jedoch keine seiner Erzählungen schriftlich niedergelegt. Heute sind lediglich Bearbeitungen von ihm zugeschriebenen Anekdoten bekannt. Als die beiden populärsten Veröffentlichungen gelten die anonym erschienenen Bücher von Rudolf Erich Raspe (1736–1794) und von Gottfried August Bürger (1747–1794). Der Erfolg der beiden Publikationen verärgerte und entsetzte von Münchhausen. Denn die Geschichten und der Erzähler waren derart überzeichnet, dass der Mann aus Bodenwerder gegen seinen Willen zum „Lügenbaron Münchhausen“ avancierte. Seine letzten Lebensjahre wurden zudem von seiner unglücklich verlaufenden zweiten Ehe überschattet. Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen starb am 22. Februar 1797 in Bodenwerder. In seiner Heimatstadt und in Dunte wird mit Museen an ihn erinnert.





Ausgabetag: 07.05.2020
Wert (in Euro Cent): 80
Motiv: Münchhausens Ritt auf der Kanonenkugel, Lithographie August von Wille
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Julia Warbanow, Berlin
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig auf gestrichenem, weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP II
Größe Postwertzeichen: 34,89 x 34,89 mm
MiNr. 3546
 
Quelle: www.philaseiten.de
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