Thema: (?) (10491) Deutsches Reich Inflationsbelege
inflamicha Am: 29.03.2020 00:25:37 Gelesen: 1854889# 8249@  
Guten Morgen!

@ 890christof [#8248]

Hallo Christof,

toller Beleg, danke fürs Zeigen. Deine Interpretation stimmt allerdings nur zum Teil, eine "Viertelfrankatur" gibt es nicht. Die bereits vorhandenen 40 Mrd. Mark waren auch in der PP 26 noch 40 Mrd. wert. Der Auslandsbrief kostete am 26.11.1923 320 Mrd. Mark. Zu den bereits am 24.11. frankierten 40 Mrd. wurden am 26.11. nochmals 70 Mrd. hinzugefügt, die allerdings jetzt zum 4-fachen Nennwert gerechnet wurden, also 280 Mrd. Mark. Beides zusammen ergibt den nötigen Betrag von 320 Mrd.

Sonst stimmt es - auf dem ehemals komplett vorhandenen grünen Zettel wurde der Absender aufgefordert, den Fehlbetrag nachzukleben und den Brief dann wieder in den Briefkasten zu werfen. Genau so wird es heute noch gemacht, nur die Zettelfarbe ist inzwischen gelb.

Bei [1] kannst Du so einen Zettel anschauen. Zum Glück für mich hat der Absender den Brief nicht wieder abgeschickt, sonst wäre auch dieser Zettel nicht mehr vorhanden.

Von mir gibt es diesen stinknormalen Fernbrief an die Gewerbekommission in Rostock:



Eine Besonderheit gibt es schon noch- der am 5.4.1923 (PP 13) abgesandte Brief mit einem Porto-Soll von 100 Mark wurde mit einer Mi 219 frankiert, für deren Entwertung der kleine Einkreiser von Kladrum verwendet wurde. Diese Stempeltype kam meist bei kleinen Postorten zum Einsatz. So auch hier- das Dorf gehört heute zur Gemeinde Zölkow im Landkreis Ludwigslust-Parchim.

Gruß Michael

[1] https://www.inflaseiten.de/belege/zeigen/4590
 
Quelle: www.philaseiten.de
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