Thema: Indien: Echt gelaufene Belege
ChristianSperber Am: 06.04.2020 23:15:19 Gelesen: 30070# 39@  
Jetzt möchte ich auch einen eigenen Beleg zeigen: einen Luftpostbrief aus dem Jahr 1935 mit Portomarken aus Danzig:



Eine ausführliche Beschreibung des Briefes veröffentliche ich im nächsten Indien-Report der FG Indien und Südasien [1].

Hier die Informationen zum Porto und zur Berechnung des Nachportos:

Der Absender hatte den Brief mit indischen Marken zu 13½ Annas frankiert. Der Brief muss zwischen einer und 1½ Unzen gewogen haben. Das Porto für den gewöhnlichen Brief auf dem See- und Landweg betrug 3½ Annas für die erste und 2 Annas für jede weitere Unze. Der Luftpostzuschlag nach Europa betrug 6 Annas je halbe Unze, so dass der Brief mit 23½ Annas hätte frei gemacht werden müssen.

Die Verwaltung des Aufgabelandes rechnete den doppelten Fehlbetrag in Goldcentimes um, indem die Relation des Portos des gewöhnlichen Briefes im Aufgabeland (3½ Annas) zu der vom Weltpostverein festgesetzten Rate (25 Goldcentimes) wie folgt bestimmt wurde:

20 ÷ 3½ × 25 Centimes = 143 Centimes

Dieser Betrag war von der Verwaltung im Empfängerland in die lokale Währung umzurechnen, indem man ihn auf das Danziger Auslandsbriefporto in Höhe 40 Pfennig ab dem 1. Juni 1935 bezog:

143 ÷ 25 × 40 Pfennig = 228.8 Pfennig,
aufgerundet auf 2,30 Gulden, wie mit Blaustift über der Adresse angegeben.

Gruß

Christian

[1] http://www.fg-indien.de
 
Quelle: www.philaseiten.de
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