Thema: Pin Group: Wie geht's dem Post Konkurrenten ?
Richard Am: 22.12.2007 23:30:49 Gelesen: 81283# 20@  
@ italiker [#19]

Hallo Italiker,

ich kann Dir nicht zustimmen aus mehreren Gründen:

Die Steuersätze werden in Luxemburg den deutschen angeglichen, daraus ergeben sich keine Vorteile mehr. Das war früher so.

Die Zahl der Tochterfirmen ist darauf zurückzuführen, dass Zustellfirmen von örtlichen Verlagen übernommen wurden. Zum Beispiel hier im Ort vom Verlag Parzeller (Fuldaer Zeitung), die am 24.12. letztmalig zustellt und Konkurs angemeldet hat.

Der Mindestlohn ist sehr wohl der Auslöser. Ich kenne das von meiner Firma. Als ich mich selbständig machte, habe ich über viele Jahre hinweg Verluste angesammelt, Null Gehalt und rund 550.000 DM (entspricht heute 600.000 Euro) echte Schulden gehabt. Wenigstens blieb mir der Verlustvortrag, den ich nach ich glaube 12 Jahren Selbständigkeit getilgt hatte und dann zum Steuerzahler wurde.

Nahezu jede Firma hat große Anlaufkosten, was jedem bekannt ist, der sich auf eigene Rechnung selbständig gemacht hat. Wenn dann allerdings mitten im laufenden Betrieb durch den Staat riesige Beträge an Extrakosten verursacht werden, wirft dies die gesamte Kalkulation und den Finanzbedarf der kommenden Jahre durcheinander. Exakt das ist hier geschehen.

Ob Springer zuviel gezahlt hat, kann ich nicht beurteilen.

Die ersten Folgen des Mindestlohnes gibt es jetzt: Mehr Arbeitslose die vom Staat bezahlt werden müssen, mehr Konkurse, es werden viele folgen, späteres Postzustellungen, meine um 6 morgens fällt jetzt aus, weniger Konkurrenz, weil durch den Mindestlohn auch die holländische Post nicht wie geplant ab Januar in Deutschland tätig wird und damit künftig höhere Portosätze, die von uns allen zu zahlen sind.

Für mich ist dies der Beginn einer unheilvollen Entwicklung, wie ich sie in [#6] schon umrissen habe.

In unseren Nachbarländern, zum Beispiel bei den Ostländern, bei denen seit dieser Woche die Zollgrenzen geöffnet wurden, wir der deutsche Mindestlohn zu einem wundervollen Konjunkturprogramm, mehr Wachstum und niedriger Arbeitslosigkeit führen, weil viele Arbeitsplätze (natürlich nicht Postzusteller) in diese Länder verlagert werden.
 
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