Thema: Bewertung von Ganzsachen Ausschnitten
die_ganzsache Am: 16.12.2009 20:20:23 Gelesen: 51207# 15@  
@ DL8AAM [#11]

"Das wird aber dadurch auch begünstigt, dass die allgemeine Sammlerszene in den USA zwar in Teilen auch gut organisiert aber weniger "vernormt" ist, als in der alten Welt. Der Sammler ist toleranter und individualisierter aufgestellt."

Eine merkwürdige Diskussion - die Beschäftigung mit zerstörten philatelistischen Einheiten als weniger "vernormt", tolerant und individualisiert zu bezeichnen. Ich bin wahrlich kein Freund von hoheitlichen Entscheidungen ernannter oder selbsternannter Philatelie-Gurus. Die scheren mich nicht. Doch ich habe eine eindeutige Meinung zu zerstörten philatelistischen Produkten.

Sicherlich dokumentieren GA-Ausschnitte historisches Sammelverhalten, doch sie sind auch Dokumente der Zerstörung. Sicher, sammeln kann man das auch. Man kann auch Kunstserigraphien mit abgeschnittenen weißen Rändern (inkl. Signatur) sammeln. Der fehlende Kontext, die häufig eintretende Unmöglichkeit der Bestimmung der Original-Ganzsache machen Ausschnitte bestenfalls zu einem arg minderwertigen Surrogat des unzerstörten Originals.

Natürlich besitze ich auch einige dieser Stücke, ich werfe sie auch nicht weg. Ich finde zudem Zusatzfrankaturen auf Ganzsachen mit Ganzsachenausschnitten interessant. Doch eine Ganzsache in ihrem originären Zustand, am besten bedarfsgelaufen, ist zumindest für mich ein philatelistischer und ästhetischer Genuss. Ausschnitte sind genau dies nicht.

Gruss
Joachim
 
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