Thema: Philatelie in der Presse
Richard Am: 17.12.2009 08:30:41 Gelesen: 1302758# 331@  
Ein Nobelpreis fällt nicht vom Himmel

Von Daniela Petersen

FuldaerZeitung.de (07.12.09) - Vor 100 Jahren bekam der in Fulda geborene Ferdinand Braun den Physik-Nobelpreis. Dieses Jubiläum wurde am Montagabend im Fuldaer Stadtschloss gewürdigt.

In Fulda gibt es die Ferdinand-Braun-Schule. Es gibt die Ferdinand-Braun-Straße. Doch wer war Ferdinand Braun eigentlich?

Diese Frage stellten Studenten der Hochschule Fulda einigen Passanten. Die Antworten präsentierten sie in einem Kurzfilm über Ferdinand Braun, den sie am gestrigen Abend den Besuchern des Jubiläumsabends präsentierten. Dabei zeigte sich: Nur sehr wenige wissen, was der berühmte Physiker eigentlich erforscht hat. Am ehesten ist seine Erfindung, die Braunsche Röhre, bekannt. Diese Elektronenröhre wurde vor allem für Fernsehapparate verwendet. Doch Braun bekam nicht für die Braunsche Röhre den Nobelpreis. Es waren seine Errungenschaften auf dem Gebiet der drahtlosen Telegrafie, die ihm am 10. Dezember 1909 diese Auszeichnung einbrachten. „Ferdinand Braun hatte verschiedene Forschungsschwerpunkte“, referierte Dr. Wilhelm Füßl.

Der Leiter des Archivs des Deutschen Museums in München betonte in seinem Vortrag außerdem, dass Braun kein theoretischer Physiker war. „Er war vielmehr ein Experimentator, der praxisbezogene Ergebnisse anstrebte“, so Füßl. So sei es dem promovierten Physiker auf eine ungefähre Genauigkeit angekommen. „Es heißt, dass er in einem Seminar 2 mal 25 rechnen wollte und stattdessen 2 mal 30 gerechnet habe. Als er dann auf 60 kam, rundete er ab auf 50“, erzählte der Referent schmunzelnd. In Mathematikerkreisen habe man dann gewitzelt, dass Braun nur auf das richtige Ergebnisse komme, wenn er sich zweimal verrechnet – wenn der zweite Fehler den ersten aufhebt.

Aber: „Ein Nobelpreis fällt nicht vom Himmel“, wie Peter Wolff von der Hochschule Fulda betonte. Unter seiner Anleitung ist der Kurzfilm der Studenten – angehende Elektro- und Wirtschaftsingenieure – entstanden. Oberbürgermeister Gerhard Möller (CDU) nannte Braun in seiner Rede „unseren Nobelpreisträger“ und „Sohn unserer Stadt“. Um den Physiker, der 1918 gestorben ist, wieder stärker in Erinnerung zu rufen, möchte die Stadt Fulda eine Ferdinand-Braun-Briefmarke samt Umschlag auf den Markt bringen. Dafür haben Schüler der Ferdinand-Braun-Schule etwa 50 Vorschläge gestaltet, die die Jubiläumsbesucher bewerten durften. Anfang nächsten Jahres sollen die ausgesuchten Umschläge mit Briefmarke erhältlich sein.



(Quelle: http://www.fuldaerzeitung.de/newsroom/regional/Fulda-amp-Region-Ein-Nobelpreis-faellt-nicht-vom-Himmel;art25,208964)
 
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