Thema: Altdeutschland: von/nach/durch Preussen - nach/von den Niederlanden
bayern klassisch Am: 16.04.2020 13:08:28 Gelesen: 5793# 18@  
Liebe Freunde,

aus mehreren Gründen durfte der nicht an mir vorüber gehen, daher schlug ich eiskalt zu (auch wenn die Witterung bei 24 Grad heute anderes vermuten lässt).

Portobrief aus Amsterdam vom 12.3.1811 nach Heidelberg. Das Porto setzte sich aus 2 Komponenten zusammen - aus 20 Kreuzern (von wo bis wohin?) und 8 Kreuzern (gleiche Fragestellung), so dass der Empfänger, Herr Johann Leopold Heuser, Addresse bey Herrn Gatterer, Oberforstrath in der Behausung des Bierbrauers Held am Paradeplatz in Heidelberg (p.p. 12 Mertz) total 28 Kreuzer zahlen musste.





Neben dem Aufgabestempel von Amsterdam sehen wir den Vertragsstempel C.H.3e.R. für "Correspondance Hollandaise 3. Rayon", van der Linden Nr. 771, der in den Niederlanden für Briefe nach Frankreich (!!) abzuschlagen war. Er ist ab 1809 belegt und mit 3 Punkten bewertet.

Gleichzeitig sehen wir auch einen Stempel R.No.2 für Rayon Numero 2 (van der Linden Nr. 2439), den es von Mannheim, Deutz, Düsseldorf und Frankfurt ab 1802 gab, um zu kennzeichnen, aus welchem Teil (nahe oder fern) des Auslands ein Brief eingelaufen war. Hier könnte ich mir am ehesten Düsseldorf bzw. Deutz. vorstellen. Er ist auch nur mit 2 Punkten bewertet, also Massenware.

Interessant finde ich aber das Vorhandensein beider Stempel auf einem Brief, für den der 1. Stempel eigentlich falsch war und niemand hat es korrigiert.

Der Clou ist aber im Brief enthalten, wobei ich hier den Text gescannt habe und 2 Einlagen aus Zeitungen, die eingeklebt wurden und in Ermangelung sprachlicher Qualitäten kann ich leider nichts übersetzen, was sich vlt. doch zu übersetzen lohnte.

Vielen Fragen und kaum Antworten von bayern klassisch
 
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