Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 16.04.2020 13:22:52 Gelesen: 218803# 512@  
Liebe Freunde,

wenn man Bayern - Schweiz sucht, findet man eine große Zahl von Briefen an Isler & Bruggießen in Wohlen/Aargau, sicher weit über 1.000 Briefe. Aber wie viele kennen wir an diese Firma unter einer anderen Anschrift? Ja, es gibt einige wenige nach Leipzig, weil die dortige Messe auch Schweizer Firmen anzog, aber hier kann ich einen Brief nach Frankfurt am Main zeigen, der von Ansbach am 23.4.1843 nach dorthin als Portobrief verschickt worden war.





Bayern notierte bis Aschaffenburg 8 Kreuzer, zu denen 4 Kreuzer für Taxis kamen, so dass man gar nicht erst 12 Kreuzer addierte, sondern gleich 3 Batzen in typischem Frankfurter Blau notierte. Dass der Brief schon einen Tag später dort ankam, würde ich mal als bessere Sensation bezeichnen, sind das doch lockere 212 km, die da zurück zu legen waren (ohne die Bahn wohlgemerkt!). Da stimmten die Anschlüsse also perfekt.

Auf der Adresse unterhalb von "Frankfurt a/Main" steht noch der interessante (und für mich kaufentscheidende Vermerk): "Sollten obige Herren in Frankfurt schon abgereist seyn wird höflich gebeten den Brief nach Wohlen zu befördern". Ich habe leider nicht genau heraus finden können, wie lange 1843 die Frankfurter Messe andauerte, aber es war sicher im April 1843, als sie stattfand. Interessant wäre es genau zu wissen, wann sie endete und wann man mit der Rückreise der Firmen rechnen konnte.

Im Inneren geht es um rein geschäftliche Dinge - nett ist der Vermerk unten links: "Wenn Sie in der Art ein Muster Bordüren a 4 Gulden, höchstens 4 Gulden 30 Kreuzer, haben, bitte 2 Stück beizulegen".

Somit passt der Brief sowohl in meine Sammlung "Muster ohne Wert(h)", als auch "Besonderheiten bei der Adresse" und gfs. noch in die Bayern - Schweiz - Sammlung, was mich außerordentlich freut.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/8122
https://www.philaseiten.de/beitrag/229815