Thema: Ladenhandel in Deutschland: Trostlose Zustände ?
NikFFM Am: 16.04.2020 15:30:23 Gelesen: 9296# 35@  
Ein Gang ins Briefmarkengeschäft ist in Frankfurt nicht mehr möglich. Der letzte Händler in der Innenstadt hat dicht gemacht.

An der Misere ist der Handel nicht unschuldig.

Beispiel 1: Anfang der 1990er Jahre kaufte ich als junger Sammler bei einem Händler "Wundertüten BRD". Statt Überraschungen waren darin ausnahmlos beschädigte Marken oder welche mit unlesbarem Stempel. Ich glaubte meine Sammlung zu vervollständigen und kaufte dafür überteuertes Altpapier.

Beispiel 2: Ich bestellte vor rund 20 Jahren ein "umfangreiches Konvolut Briefe und Ganzsachen Berlin" nach einer Annonce eines Versandhändlers in der DBZ. Angekommen waren 98 vorgedruckte Postkarten eines Gewinnspiels und zwei Fensterumschläge mit Briefporto. Als ich mich beschwerte und die Ware zurückschickte, bekam ich nicht den vollen Betrag erstattet.

Etliche Jahre sammelte ich keine Briefmarken mehr.

Beispiel 3: Ich besuchte vor ca. 2 Jahren verschiedene Briefmarkenhändler und sagte ich suche perfekt und zentrisch gestempelte Bund-Marken, bevorzugt mit Handstempeln. "Ich bin mir bewusst, dass gute Exemplare auch über Michel kosten können." In allen 3 Fällen bin ich abgewiesen worden.

Es gibt ein paar gute Versandhändler für Briefmarken. Und ein gutes stationäres Geschäft ohne "Sonderangebote" und "Restsammlung" könnte vielleicht funktionieren.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/3500
https://www.philaseiten.de/beitrag/229825