Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
bayern klassisch Am: 01.05.2020 23:13:14 Gelesen: 155513# 418@  
Liebe Freunde,

Peter Ziegler hatte u. a. eine Fabrik für Glas und Spiegel in Elisenthal in Böhmen, nah an der bayerischen Grenze. Er ließ 45 Pakete an seinen Kunden Mathias Turnherr in Dornbirn (Vorarlberg, Österreich) abgehen und diesen einen Brief. Aber nicht von Böhmen aus, zu Österreich gehörig, sondern von Zwiesel aus, wo der Brief nur 9 Kreuzer rheinisch kostete am 22.10.1857, statt von Österreich aus 9 Kreuzer Conventionsmünze, also de facto schon mal ca. 2 Kreuzer rheinisch als Währungsgewinn verbucht.





Er notierte "per München Bregenz" und so war er denn am 25.10. sowohl in Bregenz, als auch in Dornbirn. 44 Packerl Glas und 1 Packerl Spiegel kosteten den Empfänger total 876 Gulden Conventionsmünze, also über 1000 Gulden rheinisch - nicht gerade wenig!

Es ist zu vermuten, dass von Zwiesel aus nicht nur die Briefe schneller in den Vorarlberg gelangten, sondern auch seine Waren mit der bayer. Bahn schneller und günstiger dorthin kamen, als über österreichisches Gebiet (Schüttenhofen).

Ich habe viele Hundert Briefe an die Kreuzhütte in Böhmen gesehen, einige an die Sophienhütte und andere, aber noch nie etwas bisher von der Elisenhütte und bin daher sehr froh, diesen hier geschnappt haben zu können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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