Thema: Deutsches Reich Ganzsachen und deren Verwendung in der Schweiz
wuerttemberger Am: 03.05.2020 10:02:25 Gelesen: 3504# 15@  
@ dr31157 [#13]

Hier ist offensichtlich eine von vielen weiteren noch frankaturgültigen deutsche Postkarten für den Weltpostverein (Wahrscheinlich durch internationalen Tausch unter Sammlern) in die Schweiz und Italien gekommen und wurde von dort aus zur in- und Auslandsfrankatur genutzt.

Bitte keine wilden Spekulationen verbreiten. Fakt ist, dass es immer wieder Belege gibt, die nicht der Postordnung entsprechend behandelt wurden. Eine Ganzsache aus einem anderen Land wurde einfach als nicht frankiert angesehen und sollte eigentlich dem Absender zurückgegeben werden, um eine korrekte Frankatur zu bewerkstelligen. Wenn der Absender natürlich nur mit "viele Grüße von Onkel Franz" unterschrieben hat, dann war das nicht möglich. Die weitere Behandlung der Sendung wurde nicht immer einheitlich gehandhabt.

Auch bei den Schweizern, die als sehr gewissenhaft gelten, wurde ab und zu geschlampt. Die schweizer Post hatte auch nichts davon, denn vom Nachporto sahen sie keinen einzigen Rappen.

Interlaken war damals, und ist auch heute noch, ein bedeutendes Touristenzentrum. Deine Karte stammt vermutlich von einem Touristen, denn er schreibt ganz zum Schluß von "Briefe erwarte ich postlagernd Vevey".

@ Rene [#3]

Bleibt allerdings die Frage, warum die schweizerische Post diesen Gebrauch akzeptierte.

Die schweizer Post akzeptierte doch die Frankatur nicht. Hätte der Absender ein neutrales Postkartenformular ohne Marke verwendet wäre die Situation die gleiche. Postkarte ist nicht gültig frankiert also versucht man den Absender zu finden. Ist das nicht möglich, dann kommt ein Taxstempel drauf. Die Post hätte die Postkarte ja nicht wegwerfen dürfen.

Gruß
wuerttemberger
 
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