Thema: Motiv Geologie und Lagerstätten: Bergbau, Erzaufbereitung, Metallurgie
10Parale Am: 04.05.2020 22:24:49 Gelesen: 140201# 297@  
@ epem7081 [#296]

Schöner Beleg von Aalen, das Tiefschürfen lohnt sich tatsächlich in Corona-Zeiten.

"Ostravske Hradcany" nennen manche Einheimische das heimliche Wahrzeichen ihrer Stadt die Witkowitzer Eisenwerke. Kohleförderung, Eisenerzeugung, Stahlveredelung und Maschinenbau zeichnen das Unternehmen aus, welches 1828 gegründet wurde. 1843 übernahm einer der Rothschild Brüder das Werk, weil es wichtig war zur Erzeugung von Eisenteilen für die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn. Unter Beteiligung eines Wiener Kohlegroßhändlers namens Gutmann lief das Werk wie am Schnürchen und aus Ostrava wurde ein wichtiger Industriestandort an der Grenze von Schlesien und Mähren. Die Bevölkerungszahl legte kräftig zu.

Zur Zeiten des Nationalsozialismus wurde das Werk arisiert und in die Hermann Göring Reichswerke eingegliedert, es wurde Munition und Raketenteile produziert. Am Ende des Schreckens, 1945, kam das Werk in tschechischen Staatsbesitz. 1994 wurde die Förderung von Kohle eingestellt. Ein Teil des Geländes wurde 2008 zum Nationalen Kulturdankmal und zum Europäischen Kulturerbe erklärt.

Als ich vor mehreren Jahren in Ostrava weilte, erfuhr ich, dass dort Konzerte stattfinden und viel Kultur betrieben wird.

Dieser Großbetrieb trägt eine wunderschönes rückseitiges Siegel des Teilbetriebs "KOKSANSTALT KAROLINENSCHACHT WITKOWITZER STEINKOHLENGRUBEN IN MÄHR/OSTRAU.

Der Brief lief am im September 1910 von Ostrava nach Untertürkheim, wo er rückseitig am 28. September 1910 quittiert wurde. Ich bin sehr stolz diesen wunderschönen Brief erworben zu haben. Empfänger war übrigens kein geringerer als Oberpostsecretär Holzbauer.



 
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