Thema: (?) (216/217) Albenblattgestaltung - die Tipps der Praktiker
Nbert Am: 05.05.2020 19:18:26 Gelesen: 76898# 185@  
Arbeiten mit GIMP

Das Thema „Gestaltung von Seiten“ ist sehr vielfältig. Ich habe festgestellt, daß es mir viel Spaß macht alte Albumseiten in der Neuzeit zu nutzen. Gerade ältere Marken passen zu alten Alben ganz hervorragend.

Es stellen sich mehrere Fragen:

- Will ich das Album so belassen wie es ist?
- Nutze ich die originalen Seiten weiter, die zum Teil gelitten haben, mindestens aber inzwischen sauer sind und mit Sicherheit keinen archivarischen Qualitäten entsprechen.
- Will ich falzen?
Um nur einige Fragen zu nennen.

Hier kann jeder seine gültige individuelle Antwort finden.

Ich wollte die Seiten jedoch neu aufbauen, angelehnt an die alten Muster, mit modernen Materialien. Also mal mindestens keine sauren Seiten und gelagert in Taschen.

Somit müssen die Seiten komplett neu gedruckt werden.

Welche Werkzeuge benutze ich?

Einfach kopieren geht nicht. Man kopiert sämtliche Verunreinigungen mit. Bei gefalzten Seiten hat man danach eine sehr bunte (schwarz / weiße) Erscheinung. Auch treten die meisten Flecken / Vergilbungen hervor. Besonders auffällig ist dies bei deutschen Herstellern in Richtung Kriegsende. Man merkt, die Papierqualität wurde arg vermindert.

Also:
1. Einscannen
2. Im Rechner bearbeiten
3. Ausdrucken

Das ist schnell aufgezählt, in der Ausführung jedoch durchaus zeitfüllend.

Hier mein Weg.

Ich habe das Pech, mich, bedingt durch die Jugend für die Gestaltung der KABE-Seiten zu begeistern.

Diese haben ein Format von ca. 31 x 27,5 cm. Somit bewege ich mich außerhalb von DIN A4. Das ist zwar kein Beinbruch, macht die Sache nur leider teurer.

Als Werkzeug zum Einscannen braucht man somit schon mal einen DIN A3 Scanner, bzw. man muß darauf achten, dass das Quellformat unterstützt wird.

Vermutlich geht auch Fotografieren, da hat man aber dann andere Herausforderungen.

Ich scanne die Vorlage auf einem normalen Flachbettscanner ein. Persönlich stelle ich 600 DBI ein, weniger ist aber auch kein wirkliches Problem. Ich Scanne in Farbe.

Die Umwandlung zu Schwarz/Weiß mache im Rechner. Das Ergebnis ist besser (steuerbarer) als über die Scannersoftware.

Die eingescannte Seite beschneide ich nicht, sondern arbeite intern mit DIN A3 weiter.

Als nächstes hat sich GIMP als sehr gutes Werkzeug bewährt.

GIMP gibt mir die Freiheit, die Seite zu bereinigen und wenn gewollt relativ einfach individuelle Veränderungen vorzunehmen. Beispiele sieht man in den Bildern.

Da ich nicht genau einschätzen kann, wie interessant das Thema für andere ist, will ich nicht endlos schreiben. Das ist eh schon recht lang für ein Post.

In Grundzügen folgender Ablauf stichpunktartig:

1. Hilfslinien ziehen, zur Ausrichtung im DIN A3
2. ausschneiden, verschieben, und an Hilfslinien pasten
3. bei leichten Schrägen, zusätzlich „drehen“
4. Weißabgleich
5. Schwellenwert anwenden
6. Pixel mit Pinsel bearbeiten (der nervigste Teil)
7. speichern

Dies geht alles mit GIMP als Pixelwerkzeug sehr gut.

Es gibt noch andere Programme (z.B. Photoshop), aber GIMP ist freie Software, also kostenfrei und sehr leistungsfähig.

Nach den Arbeitsschritten, die mit etwas Übung ungefähr 2 bis 5 Minuten pro Seite in Anspruch nehmen, hat man eine einfarbige (schwarze) Druckvorlage mit eindeutig weißen Bereichen zum direkten Ausdruck im Zielformat, ohne Schatten und Grautöne. Bei mir DIN A3.

Nach dem Ausdruck beschneiden (Schneidmaschine / Schere). Dies ist nur bei Sonderformaten notwendig, jedoch haben die Albumhersteller die Eigenschaft, fast immer Sonderformate zu haben.

Rillen, lochen, fertig ist das Blatt.

Hier noch kurz ein paar Anmerkungen zum Thema bearbeiten im Rechner.

Durch das Ausschneiden und Pasten hat man unendliche Möglichkeiten, das Einzelblatt neu zu gestalten.
Gerne vergrößere ich schwarze Rahmen um hier Marken mit Rand besser zur Geltung zu bringen.
Auch bietet es sich an, einzelne spezielle Marken, die man hat (Farbnuancen, Stempel, Zähnungen etc.) noch als Felder zu ergänzen.
Sehr nett, wie auch bei den Beispielen zu sehen, völlig neue Ergänzungen / Seiten aufbauen, angelehnt an die alten Muster.

Aber hauptsächlich erhält man eine reproduzierbare Vorlage um das Albumblatt mit neuen, modernen Materialien zu „bauen“.

Ich habe viel Spaß dabei, anders geht es auch nicht.
Es kosten viel Zeit viele Blätter zu bearbeiten. Das darf kein Frust sein.
Ich weiß, dass hat nicht zwangsläufig etwas direkt mit „Marken sammeln“ zu tun.
Das Ergebnis kann aber sehr wertig werden, Freude bereiten und zeigt, wie vielfältig das Hobby ist.

Aus diesem nun sehr langen Text können sich viele Fragen ergeben.
Vorgehen, Bezugsquellen, Materialien, Überlegungen, Ergebnisse, Irrungen.
Gerne beteilige ich mich daran, sollten hier mehr Interessen forenseitig sein.

Grundsätzlich möchte ich auf GIMP und seine Möglichkeiten hinweisen. Eine tolle Software für bestimmte Anwendungen.

Viel Spaß beim Probieren, einen schönen Abend,

Norbert


Wandlung zu Schwarz (Weiß) und Veränderung von Feldern:





Pixelpinsel (Achtung, nicht zu genau, das sieht eh keiner mehr bei einem Pixel und 600DPI, kostet sonst viel Zeit):


 
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