Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 06.05.2020 11:21:02 Gelesen: 218274# 521@  
Liebe Freunde,

ein Brief an den Magistrat der Stadt Auerbach in der Oberpfalz wurde offenbar von einem Privaten porto in München am 19.11.1842 abgesandt, der im 2. Gewicht lag und daher 10 + 5 = 15 Kreuzer Porto erforderte. Eigentlich waren Briefe von Privaten an königliche Stellen stets zu frankieren - aber der Brief kam sehr spät vor dem Postabgang Münchens Richtung Regensburg an (innerhalb der letzten halben Stunde), so dass er den Nebenstempel (Verzögerungsstempel) N. Abg. = Nach Abgang erhielt und vielleicht in München am Abend a) die Beleuchtung mies und b) das Fachwissen tief hing und man ihn dennoch annahm.



Bei seiner Ankunft, wann wissen wir nicht, musste der Brief von Kirchenthumbach nach Auerbach getragen werden, wofür "2 Xr. Bothenlohn" fällig wurden, die die Böthin von Auerbach kassierte für ihren Lauf.

Auch wenn der Brief alles, nur keine Schönheit darstellt, muss man erst einmal einen a) Portobrief eines Privaten an eine Behörde finden, der nicht annahmeverweigert wurde, b) einen Verzögerungsstempel zeigen können, der a) plausibel erscheinen lässt und c) einen Botenlohn aufweist, der das Ganze noch verteuert hat.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/8122
https://www.philaseiten.de/beitrag/232201