Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
SH-Sammler Am: 09.05.2020 16:00:17 Gelesen: 217787# 527@  
@ bayern klassisch [#526]

Hallo Ralph,

ich nehme Deinen Brief von Nürnberg nach Bilbao als Anlass zum Berechnen der französischen Inland-Brieftaxe. Du weisst, Übung macht den Meister.

Dazu habe ich die Tarife der französischen Post ab 1828 aus einem Buch von Schäfer vor mir, siehe Tabelle nachstehend.



Die Distanzmessungen erfolgten nicht wie früher über Paris, sondern direkt vom “Aufgabeort” zum “Empfangsort”. Hier nehmen wir natürlich die Austauschbüros. So sind es von Forbach bei Saarbrücken bis Irun = 967 km in direkter Luftlinie

Damit sind wir in der Tariftabelle bei 12 décimes, bei einem Briefgewicht von 7½ Gramm.

Ich denke aber, dass der Brief in die nächste Gewichtsstufe bis 10 Gramm fiel; mit einer Taxe von 18 décimes. Das dürfte die 18 erklären. Als die Beamten allerdings die 42 Kreuzer umrechneten, stellten sie fest, dass damit keine 18 décimes abgegolten wurden.

Also die zu früh notierte 15 (= 42 Kreuzer) wieder streichen und korrigieren auf 18. Danach wurden die fehlenden 3 décimes = 8 Kreuzer von der Vergütung von 20 Kreuzern für Bayern abgestrichen, ergibt 12 Kreuzer.

Gruss

SH-Sammler

Hanspeter
 
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