Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 14.05.2020 10:35:32 Gelesen: 213724# 529@  
Liebe Freunde,

den hier hätte man auch unter "Lustige Briefe" einstellen können, aber wir wollen die Postgeschichte des 19. Jahrhunderts ernst nehmen und vergessen das damit.





Ein Dienstbrief des fürstlichen Herrshaftsgerichts Mönchsroth wurde am 8.9.1844 an das königlich württembergische Amts - Notariat in Zoebingen mit Postaufgabe im 7 km entfernten Dinkelsbühl versandt und mit R.S. und der Expeditions-Nr. 1103 versehen - daher alles gut und portofrei von beiden Postverwaltungen belassen.

Wann der Brief in Zöbingen ankam, wissen wir nicht. Wir wissen aber, wenn wir den Brief umfalten, dass man ihn gewendet und vor dem 2.10. mit der Anschrift "Dem Fürstl. Herrschaftsgericht Mönchsroth" zuadressiert hatte, von wo aus er erneut, jetzt am 3.10.1844 unter der geänderten Expeditions - Nr. 2377, erneut nach Zöbingen verschickt wurde.

Das war alles im Großen und Ganzen auch gar nicht mal falsch gemacht worden in Dinkelsbühl, aber üblicherweise strich man den alten Stempel der 1. Versendung durch, um für alle Beteiligten für Klarheit hinsichtlich des Postaufgabedatums zu sorgen. Von daher haben wir hier eine kleine Contravention, über die ich mich sehr freue.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/8122
https://www.philaseiten.de/beitrag/233116