Thema: Lebensmittelmarken, Bezugsscheine und Zuteilung
Detlev0405 Am: 21.05.2020 08:50:30 Gelesen: 12725# 7@  
@ Altmerker [#6]

Hallo Uwe,

du charakterisierst diese Bezugsmarken völlig korrekt. Es sind Bezugsmarken für den möglichen Kriegsfall. Dazu folgende selbst erlebte Erläuterung.

Anfang der 1980er Jahre (etwa 1982 oder 1983) wurden in der NVA bei allen Berufssoldaten und Offiziere streng vertrauliche Personalbögen zum ausfüllen verteilt. Kopieren oder mitnehmen - ausgeschlossen. Darin wurde der persönliche Hausstand der Befragten erfasst - Ehepartner, Kinder, Anschrift, Versorgungsberechtigter usw.

Ich glaube mich auch zu erinnern, dass nach einer gewissen Zeit beim Stabschef entsprechende Umschläge mit den Versorgungsmarken vorlagen, wo jeder Betroffene noch einmal irgend etwas quittieren musste. Ich vermute, diese sind dann in der VS Stelle (gesonderter Bereich für Verschluss Sachen) gelagert worden.

Wer sich damit beschäftigen mag, sollte an anderer Stelle suchen. Ich empfehle das Bundesministerium für Verteidigung in Strausberg und dort das Archiv der NVA Bestände. Die Leute dort sind sehr freundlich und kooperativ, fanden sogar noch ein Gesetzblatt, was sonst keiner mehr hatte, für mich. Als Zeitraum der Suche sollte 1980 - 1984 eingegrenzt werden. Gesucht werden sollte nach Fragebögen für Berufssoldaten für die Versorgung von Familienangehörigen im Ernstfall und nach den Marken, die definitiv existierten. Ob diese Marken auch in anderen Ministerien vorbereitet wurden weiß ich nicht, bezweifle es aber. Sonst wären sie bekannter.

Nun drücke ich die Daumen bei der Suche.

Gruß
Detlev
 
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