Thema: (?) (66) Oberschlesien - Marken, Prüfer und philatelistische Zukunft
Stefan Am: 21.05.2020 17:05:42 Gelesen: 33792# 65@  
Fortsetzung zu Beitrag [#54]

Gemäß Katalogangaben am 26. März 1920 (in der Praxis vermutlich wenige Tage bzw. bei den höheren Nennwerten bis zu wenigen Wochen später) kam nun die als endgültig feststehende Dauerserie Mi-Nr. 13-29 an die Schalter. Sie zeigt neben einer Friedenstaube über das oberschlesische Kohlerevier eine dreisprachige Inschrift in deutsch, polnisch und französisch. Der Druck dieser Marken erfolgte in mehreren Auflagen über 3 Jahre hinweg, so dass auch nachkriegsbedingt verschiedene Papiere, Farben und Gummierungen zur Verwendung kamen.



Ein Leckerbissen neben der Erforschung dieser Ausgaben sind für jede Sammlung die ungezähnte Nr. 18 (20Pf), von der einige wenige Stücke existieren und die links ungezähnte Nr. 21 (40Pf) vom linken Bogenrand, die vor allem in ungebrauchter Erhaltung gelegentlich zu erhalten ist.



Ebenfalls sehr selten anzutreffen ist die dreiseitig ungezähnt gebliebene Mi-Nr. 15 Udr, ...



... welche wie Mi-Nr. 21 Ul deren Existenz durch einen ausgefallenen Zähnungskammschlag während des Zähnungsvorganges verdankt. Entsprechend dürften lediglich wenige teilperforierte Schalterbogen existiert haben. Es ist nicht bekannt, wieviele Bögen unbemerkt die Qualitätskontrolle in der Pariser Staatsdruckerei überstanden und nach Oberschlesien gelangten. Pro Schalterbogen der kleinformatigen Werte (Mi-Nr. 13-21) kamen 15 Markenreihen à zehn Briefmarken (gesamt 150 Briefmarken pro Schalterbogen) zustande.



Oberschlesien Mi-Nr. 13, Schalterbogen zu 150 Briefmarken, gedruckt am 13.04.1920 von Maschinenmeister P auf Maschine 16

Die Schalterbögen Oberschlesiens sind so groß, dass diese auf keinen haushaltsüblichen Scanner passen. Die Aufbewahrung dieses Stückes erfolgt seit Jahren in einem Bilderrahmen (sonstige philatelistische Aufbewahrungsartikel sind schlicht zu klein).

Gruß
Pete
 
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