Thema: Peter Feuser: 2000–2020 Zwanzig Jahre Bleisulfidskandal
umdhlebe Am: 22.05.2020 14:53:18 Gelesen: 21003# 65@  
@ London-Dieter [#63]

Hallo,

der Entschluss, gar nicht mehr bei "Y" und nur noch bei anderen zu kaufen, hilft womöglich gar nicht weiter. Sehr enttäuschend ist für mich die intransparente Umgangsweise der Zubehör-Hersteller insgesamt.

Eine Durchsicht der diversen deutschen Anbieter brachte durchgängig nur versteckte oder fehlende Informationen oder schwammige Ausdruckweisen:
Unternehmen "X" glänzt durch die freimütige Bewerbung von "säure- oder weichmacherfreier Hart-PVC-Folie" - da weiß ich zumindest, dass ich dort nicht kaufen will.

Im Unternehmen "Y" gibt es auch Polyester, Polystyrol und Polypropylen, aber die Übersichtsdatei findet man aber nur, wenn man nach ganz unten auf die Seite scrollt, dort einen Link zu "Service und Beratung" klickt. Dann kommt man auf eine Seite, auf der sich eine Datei mit Produktinformationen zum Download findet. In der sind nicht alle Angaben eindeutig.

Beim häufig gelobten Unternehmen "Z1" finden sich Abschnitte mit den Polystyrolprodukten, und es gibt eine allgemeine Informationsseite. Aber dann gibt es auch Abschnitte, in denen Polyester-, Polypropylen und Hart-PVC bei verschiedenen Produkten durcheinander verwendet werden, und schließlich Kategorien, in denen alle Angaben fehlen. Auch Unternehmen "Z2" glänzte vornehmlich durch fehlende Informationen. Es ist nur von "Klarsichtstreifen" und "transparenten Folien" die Rede. Wer mehr wissen will, muss nachfragen.

Insgesamt ist der Befund ernüchternd: bei allen von mir aufgesuchten Anbietern muss man höchste Vorsicht walten lassen, um nicht unwillentlich etwas zu kaufen, das man nicht möchte. Gegenwärtig gibt es eigentlich zwei Bleisulfidskandale: Erstens den Vertrieb schädlicher Materialien, und zweitens die Täuschung der Kunden durch fehlende oder zwielichtige Informationen.

Vielleicht lesen Verteter dieser Unternehmen ja hier mit. An sie würde ich die Frage richten:

Wäre es nicht auch betriebswirtschaftlch sinnvoll, bei allen Produkten eine eindeutige Materialangabe deutlich erkennbar beim jeweiligen Produkt anzugeben? Das ermöglichte Ihnen zu erkennen, was Ihre Kunden wollen und Ihr Angebot entsprechend auszurichten. Ein Unternehmen, dass erstens genau und kritisch über seine Produkte aufklärte, und zweitens seine Kunden transparent und offen informierte, hätte ein Alleinstellungsmerkmal auf dem deutschen Markt, könnte sich von der Konkurrenz absetzen und vermutlich einige neue Kunden gewinnen. Die meisten Sammler, die ich kenne, sind ausgesprochen qualitätsbewusst und kaufen lieber ein teureres als ein zweifelhaftes Produkt. Daher leuchtet mir das intransperente Verhalten auch unter betriebswirtschaftlichem Gesichtspunkt nicht ein.

Gruß
umdhlebe
 
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