Thema: Philatelie in der Presse
Richard Am: 30.12.2009 08:13:18 Gelesen: 1302342# 333@  
Album voller Weihnachtsfreude

Von Martin Kalitschke

Münsterländische Volkszeitung, Münster (24.12.09) - Erst sammelte er Eisenbahnen. Dann Schiffe. „Doch mit der Zeit musste ich feststellen, dass diese Themengebiete einfach grenzenlos sind“, erinnert sich Helmut Kerklau. Der passionierte Briefmarkensammler durchstöberte die einschlägigen Kataloge - und stieß auf Marken mit Motiven aus der Glasmalerei. „1980 gab es gerade mal 300 verschiedene Postwertzeichen - und das weltweit“, erzählt Kerklau. Ein überschaubares Sammelgebiet, das einigermaßen leicht zusammengetragen werden kann: Die Sammelleidenschaft des 66-Jährigen hatte damit ihr neues Objekt der Begierde gefunden.

Fast 30 Jahre später hat Kerklau sein Ziel annähernd erreicht. Von den 1980 veröffentlichten 300 farbenprächtigen Marken, deren Motive von Christi Geburt bis zu Harfe spielenden Engeln, von den Heiligen Drei Königen bis zur Jungfrau Maria reichen, hat er fast alle beisammen. Und jene, die danach auf den Markt kamen, gleich dazu. Mehr als 500 Glasmalerei-Marken aus aller Welt, von denen die meisten weihnachtliche Szenen zeigen, umfasst seine Sammlung mittlerweile - sie stammen aus Antigua und Argentinien, Belgien und Ghana, den Niederlanden und Mosambik.

Inzwischen ist seine Sammlung auf vielen Ausstellungen zu sehen gewesen und hat Auszeichnungen erhalten. Eine Fachzeitschrift hat sogar ein 75-seitiges Sonderheft mit Kerklaus Kollektion veröffentlicht, 300 Abbildungen inklusive. Kerklau schwärmt von der „Faszination in Glas, Licht und Farbe“, die die auf den Marken abgebildeten Fenster ausüben - und würdigt ihre Bedeutung für die Verbreitung der christlichen Botschaft.

„Zu jedem Fenster habe ich die Geschichte recherchiert“, sagt der 66-Jährige und zieht aus einem dicken schwarzen Koffer ein paar Aktenordner mit seiner Sammlung heraus. In der Tat: Jede Marke ist ausführlich kommentiert - mit Angaben zur Kirche, wo sie zu finden ist, über den Künstler, der sie geschaffen hat, bis hin zu philatelistischen Besonderheiten. „Es gibt Marken mit falschen Heiligen oder seitenverkehrt abgedruckten Fenstern“, erzählt Kerklau, der auch Schatzmeister des Briefmarkensammlervereins Münster ist.

Der Sammler kennt nur wenige, die die gleiche Leidenschaft haben wie er. „In Deutschland weiß ich noch von zwei Personen, die Glasmalerei-Marken sammeln, in Holland mögen es drei bis fünf sein, auf jeweils einen bin ich in Australien und in Uruguay gestoßen.“ Das war es dann aber auch. Nicht nur das Sammelmotiv, auch die Zahl der Sammler scheint alles andere als weit verbreitet zu sein.

Doch Helmut Kerklau ist noch mehr als ein Sammler. In den letzten Jahren hat er einen Großteil der Kirchen, in denen sich die auf Briefmarken abgebildeten Fenster befinden, zusammen mit seiner Frau besucht - in der Schweiz, in Großbritannien, in Tschechien. „Wir haben fast alle bedeutenden Fenster selbst gesehen“, sagt Kerklau. Die nächste Reise ist schon in Planung. 2010 soll es nach York gehen.



Eine der schönsten Marken mit einem weihnachtlichen Glasfenster-Motiv aus der Sammlung von Helmut Kerklau: Auf diesem belgischen Bogen ist eines der Fenster der Geburtskirche in Bethlehem zu sehen. (Foto: Matthias Ahlke)

(Quelle: http://www.mv-online.de/lokales/muenster/nachrichten/1238646_Album_voller_Weihnachtsfreude_Helmut_Kerklaus_Briefmarken.html)
 
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