Thema: Rumänien für Sammler
Heinz 7 Am: 30.05.2020 10:00:31 Gelesen: 288208# 819@  
Rumäniens Postgeschichte ist äusserst spannend und lehrreich. Dass ausländische Postverwaltungen auf dem Gebiet der Moldau und der Walachei tätig waren, ist zwar allgemein bekannt, aber selbst grosse Sammler kümmern sich dabei in der Regel nur um die österreichische Post. Die schwierigeren Gebiete werden oft einfach weggelassen.

Französische Post oder russische Post auf dem Gebiet der Moldau oder der Wallachei ist selten. Noch schwieriger wird es aber bei türkischer Post oder griechischer Post!

Bei den seltenen Gelegenheiten, wenn solche Briefe einmal angeboten werden, verlangen die "bekannten" Auktionshäuser in der Regel sehr hohe Ausrufpreise, was den Kreis der Interessenten stark einschränkt.

Nun sehe ich, dass beim griechischen Auktionshaus "Karamitsos" (Thessaloniki) ein sehr seltener Brief mit griechischer Post in Rumänien angeboten wird. Auktion 660 vom 13.6.2020: Los 1586 zeigt uns einen Brief von Syros aus dem Jahr 1859, unfrankiert, natürlich, denn Griechenland hatte damals noch keine Briefmarken. Der Brief wurde nach Bukarest gesandt und vom Absender im Voraus bezahlt. Davon zeugt der Taxvermerk (handschriftlich: 130 Lepta) und der Stempel (auf der Rückseite, leider nicht abgebildet, aber im Katalog-Lostext erwähnt).

Spannend und sehr selten ist nun die Beförderung durch die griechische Post! Davon zeugen die zwei griechischen Stempel "Ibraila" (Durchgangsstempel) und "Bukarest" (Ankunftsstempel). Zwischen den zwei Stationen liegen 4 Tage; die ganze Beförderung scheint drei Wochen gedauert zu haben!



Es gibt meines Wissens nur fünf solche Briefe. Es sind Pretiosen für engagierte Philatelisten.

Angesichts der Seltenheit des Briefes halte ich den Ausrufpreis von nur Euro 2500 für ein Schnäppchen. Ich denke, es wird nicht bei diesem Preis bleiben.

Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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