Thema: (?) (348/355) Nachgebühr verschiedener Länder
saeckingen Am: 03.06.2020 11:50:23 Gelesen: 134305# 313@  
Es gibt neben der Unterfrankatur auch weitere Gründe für die Erhebung von Gebühren vom Empfänger, die auch mit Portomarken verrechnet werden. Hier möchte ich zwei Beispiele von vollständig frankierten Briefen vorstellen, die dennoch mit Portomarken versehen wurden.



Luftpostbrief von Nairobi/Kenia (20.8.1952) nach Bengasi/Libyen (rückseitiger Ankunftstempel 23.8.1952 korrekt mit der Luftpostrate bis 1/2 Unze Gewicht von 1/30 freigemacht. Der Brief ist allerdings postlagernd (poste restante) adressiert und in Libyen wurde für die Postlagerung eine Gebühr von 5 Mills erhoben. Für diese Gebühr wurde die Portomarke Michel-Nr. 14 zu 5 Mills verklebt.



Einschreiben per Luftpost von Nairobi/Kenia (5.4.1951) nach West Ewell/Großbritannien verschickt. Es handelt sich um einen Ganzsachenumschlag der mit 5/- auffrankiert wurde und der damit vollständig freigemacht ist. Dennoch wurden in West Ewell Portomarken für 6s. 6d. verklebt. Der Grund dafür findet sich auf dem um die Kante verklebten Charge Label mit der Formularnummer OE84. Das Einschreiben enthielt, wie von der Absenderin vermerkt, als Geschenk zwei Nylons (Nylon-Damenstrumpfhosen). Dafür fielen 6/- Kaufsteuer und 6d Postgebühr für die Verzollung an. Sowohl die Steuer als auch die postalische Verzollungsgebühr wurden von der Post vom Empfänger eingezogen und mittels Portomarken verrechnet.

Grüße
Harald
 
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