Thema: Peter Feuser: 2000–2020 Zwanzig Jahre Bleisulfidskandal
Jensen Am: 03.06.2020 21:02:55 Gelesen: 19663# 94@  
Hallo,

ehrlich gesagt wundere ich mich schon lange über die Diskussion ob diese oder jene Folien nun "Weichmacher" enthalten oder nicht. Das verzerrt meiner Ansicht nach die ganze Argumentation:

Entscheidend ist doch, ob nun bestimmte Folien bei alten Marken mit bleihaltigen Farben zu Verfärbungen führen, indem sich Bleisulfid bildet. Das ist die entscheidende Frage und für mich ist sie mit Ja beantwortet. Insbesondere die Tests mit dem Bleiacetatpapier -welches ja eben gerade den Zweck hat, hochempfindlich Schwefelwasserstoff durch Bildung von schwarzem Bleisulfid nachzuweisen- unter verschiedenen Folien belegen dies. Natürlich auch die zahlreichen Schäden die inzwischen an Marken aufgetreten sind.

Es ist doch aber eigentlich völlig irrelevant, ob die entsprechenden Folien nun Substanzen enthalten, die der Definition (falls es da eine genaue gibt) des Begriffs "Weichmacher" entsprechen oder auch nicht.

Wesentlich ist doch, dass sich in Bleifarben (möglicherweise auch andere Pigmente, weil dunkle Sulfide entstehen?) enthaltenden Marken durch die Lagerung unter bestimmten Folien schwarzes Bleisulfid bildet und so die Farben der Marken dunkel werden lässt.

Die Frage "Weichmacher" oder "kein Weichmacher" eröffnet aber die Möglichkeit einer Pseudo-Argumentation am wesentlichen Sachverhalt vorbei ("Unsere Folien enthalten keinerlei Weichmacher"...).

Viele Grüße
Jensen
 
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