Thema: Schiffspost und Schiffspoststempel
volkimal Am: 03.06.2020 22:01:45 Gelesen: 356575# 670@  
Hallo zusammen,

Dieter zeigt im Beitrag [#667] ein Radiogramm von der Queen Elisabeth. Im Beitrag [#669] stellt er die SS United States vor. Ich möchte beides kombinieren und ein Radiogramm von der SS United States zeigen. Aber vorher zur Entstehungsgeschichte.

Die beiden Brüder Hellmut und Willi Matzat hatten unabhängig voneinander beide ein Stipendium für zwei Studiensemester (1951/1952) in den USA gewonnen. Im September 1952 fuhren beide wieder nach Deutschland zurück. Hellmut fuhr mit dem holländischen Schiff „SS Ryndam“.



Diese Ansichtskarte der SS United States schickte Willi an Großvater, nachdem er seinen Bruder zum Schiff gebracht hatte.



Willi fuhr einen Tag später mit der „SS United States“ ab. Die „United States“ war damals das schnellste Passagierschiff der Welt. Es war einige Monate vorher in Dienst gestellt worden und hatte das „Blaue Band“ gewonnen. Unterwegs überholte die United States die kleine Ryndam. Als beide Schiffe ungefähr auf gleicher Höhe waren, schickte Hellmut dieses Funktelegramm von Schiff zu Schiff an Willi. Das Telegramm ist wohl direkt in die Kabine gebracht worden, denn der Umschlag trägt keine Anschrift.



Am 18.9.52 schickt Großvater diese Postkarte an Willi nach Cherbourg. Er schreibt:

Heute bringst Du, wie ich vermute, Hellmut zur Ryndam und morgen wirst Du selbst an Bord der United States gehen. Nachdem ich vorhin an Hellmut eine Karte nach Southampton geschrieben habe, will ich nun versuchen, Die einen herzlichen Empfangsgruß zu senden, wenn Du wieder europäischen Boden betrittst und Dich der deutschen Heimat näherst.



Die United States hat aber nicht in Cherbourg sonder in Le Havre angelegt. Die Karte wurde dementsprechend nach Le Havre weitergeschickt. Allerdings kam sie dort zu spät an und erreichte die United States erst am 25.9.52 auf der Rückfahrt von Europa nach Amerika. An Bord der United States bekam die Karte den Stempel „SS United States Too late for Delivery“ und wurde dann an Großvater zurückgeschickt.



Großvater hatte inzwischen seinen Fehler bemerkt und schrieb am 21.9.52 noch eine Karte an Willi, die ihn bei der Ankunft in Le Havre erreichte.

Viele Grüße
Volkmar
 
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