Thema: Indien: Indische Staaten Dschammu und Kaschmir
Martin de Matin Am: 04.06.2020 21:53:41 Gelesen: 11343# 15@  
Damit etwas über die Seltenheit der Marken gesagt wird. Von den gelben Marken in Wasserfarbe sagt Frits Staal in seinem Buch, das davon zwischen 25 und 100 Stück bekannt sind (die Angaben in dem Buch sollen allerdings angeblich deutlich zu hoch sein). In die gleichen Seltenheitsgruppe fallen auch die smaragdgrünen Marken.Als kleiner Vergleich den ich mal gelesen habe: Vom zinober Merkur von Österreich soll es mehr als 50 Exemplare geben.

Ein grosses Problem bei den Marken von Jammu und Kaschmir sind die hohe Anzahl an Neudrucken und Fälschungen, und diese auch zu erkennen. Ein Beispiel dafür ist das nächste Auktionsangebot.

169. Felzmannauktion in Düsseldorf Sammlungslos 6518 mit Ausruf 200 Euro, also den gleichen Ausruf wie die Sammlung bei Fischer im vorherigen Beitrag.

Die Beschreibung lautet: "Kaschmir. JAMMU & KASHMIR 1865-1878, neun hochwertige Marken in beiden Erhaltungen auf Albumblatt aus alter Sammlung, dabei Erstausgaben, gedruckt in Wasserfarben".

Hier der Link zu der Abbildung: https://static-auex.de/6//img/lose/169/06518q000.jpg

Ich habe mir erlaubt diese Albumseite aus meinen Marken meiner Meinung nach richtig zu rekonstruieren.



Das gleiche Bild aber mit richtigen Wertangabe auf den Marken.



Die beiden runden Marken sind "Missing Die Fälschungen" (siehe dazu Beitrag [#7]) die nur in Ölfarbe existieren.

In der zweiten Reihe die ersten Marke ist ein typisches Ölfarbenstück (erkennlich an der gleichmässigen porösisen Druckausführung) aus der Gruppe Neudruck/Fälschung.

Danach die blaue Marke MiNr.55 ist die einzige Marke die auf der Albumseite in Wasserfarbe gedruckt ist.

Die Nachfolgenden drei Marken sind alles geringwertige Stücke.

Bei der letzten Marke dieser Reihe, der 2 Anna-Marke, bin ich mir nicht ganz sicher ob die Farbe ein dunkelblauviolet (MiNr.64) oder schwarz (Dienstmarke) ist. Sie könnte also auch im zweistelligen Euro-Bereich sein.

Die letzte Marke ist ein nicht verausgabte 1/4 Anna, die auch häufig zu finden ist.

Ob man die Marken als hochwertig bezeichnet, liegt an der Sichtweise des Schreibers.

Übrigens diese Marken wurden schon bei einer vorherigen Auktion bei Felzmann nicht verkauft.

Bei der Sammlung von Fischer war ich bereit ein vielfaches des Ausrufs zu bieten, aber die Vorgebote begannen schon bei 1700 Euro, was sich für die wenigen mir fehlenden Stück sich nicht mehr lohnte.

Auch ich habe in früheren Jahren Lehrgeld bei vermeintlich guten Marken gezahlt, davon demnächst einmal mehr.

Gruss
Martin
 
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