Thema: [ 27-35 ] Erlebnisse bei Ebay
olli0816 Am: 05.06.2020 21:47:35 Gelesen: 8811# 22@  
@ Lars Boettger [#20]

Hallo Lars,

mit eBay geht's mir wie dir, meine Liebe zu dem Portal ist ziemlich erkaltet. Ich mache kaum noch irgend etwas damit und habe dieses Jahr einen Artikel erworben. Letztes Jahr war es wohl keiner. Das war früher ganz anders (bin seid 2002 angemeldet) und mein eBay-Account hat über 4000 Bewertungen. So kann sich alles ändern. Wobei bestimmt dreiviertel Verkäufe waren. Aber die Preispolitik von Seiten eBay ist einfach immer ärgerlicher geworden und mir ist es sowieso ein Rätsel, wie ein Verkäufer gewerblicher Natur, wenn er ehrlich bleibt, das gewinnbringend schaffen möchte.

Es gibt ja immer wieder Leute, die glauben dass ein Account mit mehreren 1000 Bewertungen gewerblich sein müsste. Weit weg davon. Mein Ziel war es nie, damit irgendwelches Geld für meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Es war die letzten drei Jahre bis 2018 ein Verlustgeschäft, weil ich so viele Artikel hätte einstellen müssen, dass ich damit alle Gebühren etc. wieder reinbekomme. Es hat nur geholfen, ein paar Überbestände abzubauen, wofür ich mir dann anderes Zeugs gekauft habe. Wie geschrieben habe ich den Kodex trotzdem nicht gekannt. Mir sind über all die Jahre nur zwei oder drei Artikel rausgenommen worden und das waren Gebiete, wo ich keinen Plan hatte. Bei mir waren es aber immer die billigen Farben (bin ziemlich farbenblind und werde das bis auf die offensichtlichen Fälle auch nicht mehr lernen), um kein Risiko einzugehen. Einer hat sich sogar mal bedankt, weil die Marke eine seltene Farbe hatte. Ist doch schön, wenn man jemanden damit erfreuen kann. Aber von dem Kodex habe ich nie was gehört.

Du hast eins richtig beschrieben: Es gibt immer mehr Zeitgenossen, die glauben durch Privatverkauf keine Rücknahme einräumen zu müssen. Bei solchen Leuten kaufe ich grundsätzlich nicht. Es wundert mich, dass anscheinend trotzdem so viele da einkaufen, sonst würden es nicht so viele auf die (miese) Tour versuchen. Wobei ich sagen muss, dass die Fälschungen zumeist nicht das Hauptproblem sind. Es gibt immer mehr Händler mit absoluten Mondpreisen (völlig uninteressant) oder die Marken minderer Qualität anbieten, wo man sich sagt: Kauft man das jetzt als Klopapier oder warum wird das angeboten?

Ebay ist im Gegensatz zu Delcampe immer noch viel seriöser. Wenn man sich bei Delcampe das Angebot anschaut, kommt man sich wie im Büro von Don Corleone vor. Es gab mal die Sendung "Nepper, Schlepper, Bauernfänger". Daran erinnert mich das Angebot, obwohl ich als größten Pluspunkt die Sortierung nach Gebieten in dem Portal sehe. Da ist eBay wieder eine Katastrophe. Man bräuchte halt wirklich eine seriöse, preisgünstige große Plattform. Hier in philaseiten kann man zwar Artikel anbieten, aber sie hat aufgrund des Angebotes einfach (noch) nicht die Größe. Wird vielleicht noch.

Ich bin inzwischen sehr häufig ganz klassisch mit Auktionen unterwegs. Da ist sicher auch nicht alles Gold, was glänzt. Wenn man aber für sich die richtigen Auktionshäuser gefunden hat, kann man damit recht glücklich werden, was den Kauf betrifft. Nur der Verkauf ist mit eBay & Co. nicht sonderlich attraktiv. Macht auch nichts, habe ich halt jetzt ein paar Marken mehr.

Was den Kodex betrifft, enthält er nichts bedrohliches. Denen das wurscht ist, die halten sich sowieso nicht dran. Und die ehrlichen brauchen ihn nicht. Die bieten von Haus aus vernünftig an.

Grüße Oliver
 
Quelle: www.philaseiten.de
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