Thema: Hervorragende Sammlungen - Mauritius
Heinz 7 Am: 07.06.2020 15:22:11 Gelesen: 11082# 9@  
@ Heinz 7 [#8]

Vielleicht gleich schön wie die ungebrauchten Marken sind natürlich Original - Ball-Invitation Envelopes, also Unmschläge, mit denen die Geehrten zum Ball zun Lady Gomm eingeladen wurden. Man sagt ja, dass der Wunsch dieser Lady, die Einladungen mit hippen Briefmarken zu versenden, der Grund dafür gewesen ist, dass die zwei Marken in Mauritius gestochen wurden.

Einzelfrankaturen der One Penny orange auf solchen Einladungs-Umschlägen gibt es nur drei. Zwei davon "verschwanden" früh schon in grossen Sammlungen: Tapling und König George V., beide in London. Seit 1904 gibt es für "den Rest der Welt" nur diese eine Einzelfrankatur, welche 1993 in der Sammlung Feldman/Kanai angeboten wurde.



Ich habe schon erwähnt, dass dieser Brief ganz am Ende der Auktion am 3.11.1993 angeboten wurde. Der Schätzpreis von David Feldman war CHF 1'600'000 - 2'000'000. Der Zuschlag fand dann allerdings bereits bei CHF 1'400'000 statt. Nun ja; das ist ja auch ein stolzer Preis. 15 % Aufgeld kamen noch hinzu, also Endpreis CHF 1.61 Mio.

Drei atemberaubende Top-Stücke von Mauritius' Erstausgabe haben wir bereits gesehen. Man mag einwenden, König George V. hatte eine bessere 2 Pence blau (mit schöneren Rändern) und einen noch schöneren Umschlag eines Einladungs-Umschlages - und das stimmt! - Aber: Hiroyuki Kanai hatte ZUSÄTZLICH das Kronjuwel der Mauritius-Philatelie; den Bordeaux-Cover

Diesen Brief muss ich nun wirklich nicht noch einmal vorstellen. Es ist der wohl am meisten gezeigte Brief in der Geschichte der Philatelie: der einzige Brief mit BEIDEN Marken der 1. Ausgabe "POST OFFICE".



Los 155 hatte am 3.11.1993 einen wohl-ausgewogenen Schätzpreis von CHF 4'000'000 - 6'000'000. Der Zuschlag erfolgte bei CHF 5'000'000, dazu kamen 15 % Provision = CHF CHF 5'750'000, was 1993 einen neuen Weltrekord etablierte, der viele Jahre Bestand hatte.

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Kein Sammler hatte je eine solche Kombination von Top-Stücken der Erstausgabe Mauritius wie Hiroyuki Kanai MIT dem Non-Plus-Ultra-Stück "Bordeaux-Cover". Daneben hatte Kanai auch unzählige Super-Stücke der späteren Ausgaben, wie ich oben etwas zeigen konnte.

Die Frage nach "der besten Sammlung Mauritius 1847-1882 aller Zeiten" ist damit wohl überzeugend geklärt.

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Ah, und, übrigens... noch ein Nachtrag:
der wunderbare Bordeaux-Brief von 1861, Los 338 der Auktion, den ich Ihnen oben vorgestellt habe (Beitrag 4), kostete nur CHF 2'800 plus 15 %.

Das hätte sogar ich mir leisten können. Aber ich "hielt mein Pulver trocken" und begnügte mich 1993 in Zürich mit der Rolle des Zuschauers und Geniessers. Die CHF 3'220, die ich mir so "gespart" hatte, verwendete ich kurz darauf für ein schönes Rumänien-item. - - Aber das ist eine andere Geschichte.

Heinz
 
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