Thema: Rumänien Ganzsachen
Heinz 7 Am: 19.06.2020 15:22:21 Gelesen: 123919# 238@  
@ Heinz 7 [#237]

Transnistrien erlebte während dem 2. Weltkrieg eine traurige Zeit. Ich zitiere aus Wikipedia: (Stand heute):

1939 schlossen das nationalsozialistische Deutsche Reich und die stalinistische Sowjetunion den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt und teilten damit Teile Osteuropas unter sich auf. Im Jahr 1940 annektierte die Sowjetunion das seit 1918 zu Rumänien gehörende Bessarabien. Bessarabien wurde mit Teilen der ehemaligen MASSR zur Moldauischen Sowjetrepublik vereinigt, während die mehrheitlich von ethnischen Ukrainern bewohnten Gebiete der MASSR endgültig der Ukrainischen SSR angegliedert wurden.

Anfang August 1941 wurde Transnistrien von deutschen und verbündeten rumänischen Truppen erobert, die sich am Krieg gegen die Sowjetunion beteiligten. Von 1941 bis 1944 stand das Gebiet zwischen Dnestr und Südlichem Bug unter rumänischer Herrschaft. Es wurde als Provinz Transnistrien an Rumänien angeschlossen. Das damalige rumänische Besatzungsgebiet war deutlich ausgedehnter als das heutige Transnistrien und reichte weit in die Ukraine hinein. Rumänien annektierte sogar die Städte Odessa und Mogilew-Podolski, die weit außerhalb des traditionellen rumänischen Siedlungsgebiets lagen und in denen so gut wie keine Rumänen lebten. Von den 2,33 Millionen Einwohnern im Besatzungsgebiet waren insgesamt nur 8,4 % Rumänen. Auch in den Bezirken Tiraspol, Dubăsari und Rîbnița, die im Wesentlichen das heutige Transnistrien umfassten, waren Rumänen zwar zahlenmäßig stärker vertreten, bildeten aber keine Mehrheit.[41] Dennoch begann in dieser kurzen Zeit eine Periode der intensiven Rumänisierung.

Während der rumänischen Besatzung wurde ein Großteil der jüdischen Bevölkerung in der Region deportiert und ermordet. Es befanden sich dort Lager, in die auch Juden aus anderen Teilen Rumäniens und der Ukraine deportiert wurden; insgesamt kamen dort zwischen 250.000 und 300.000 Juden ums Leben.

Im Rahmen der Uman-Botoșani-Offensive gelang es der Roten Armee im März und April 1944, die gesamte Dnestr-Region einschließlich des heutigen Transnistriens zurückzuerobern. In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu Deportationen von Tausenden Personen. Alle Personen, die als Kollaborateure der deutschen und rumänischen Besatzer galten, ebenso wie „moldauisch-rumänische Nationalisten“ wurden mit ihren Familien nach Sibirien oder Zentralasien zwangsumgesiedelt.

Erneute Zugehörigkeit zur Sowjetunion

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das rumänische Besatzungsgebiet aufgelöst und die Grenzen von 1940 wiederhergestellt. Transnistrien gehörte als Teil der Moldauischen Sowjetrepublik nun wieder zur Sowjetunion.


1942 gab die rumänische Post eine Ganzsache heraus, welche der "Eingliederung" Transnistriens gedachte (Postkarte P 127). Ein Jahr später, 1943, kam eine zweite Postkarte heraus, mit einer zweiten Wertstufe: 12 Lei, blau auf sämisch (Postkarte P 128). Beide Postkarten waren nur im besetzten Transnistrien gültig, nicht in Rumänien selber.



Zweifellos philatelistisch inspiriert war die Sendung obiger Karte. Sie trägt eine meines Erachtens überdotierte Zusatzfrankatur von 39 Lei (total also 51 Lei), gebildet aus den bildgleichen Briefmarken für Transnistrien, Michel Nr. 765, 767 und 768. Dass eine Einschreibekarte in dieser Zeit ins ferne Elsass gesandt wurde, ist vermutlich recht selten.

Wir haben gelesen, dass Odessa für kurze Zeit ebenfalls zu Rumänien gehörte! Aus dieser Zeit stammt diese postgeschichtlich interessante Ganzsache mit Zusatzfrankatur

Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/5652
https://www.philaseiten.de/beitrag/237125