Thema: Rumänien: Marken echt oder falsch ?
DL8AAM Am: 19.06.2020 18:04:00 Gelesen: 67162# 171@  
@ Heinz 7 [#170]

Eine andere Geschichte ist, dass die Internet-Plattform auf Meldungen von Lesern reagieren sollten, wenn ihnen gemeldet wird, dass ihr Angebot unzutreffend angeboten wird. Da wünsche ich mir, dass die Internetplattformen Warnungen aus der Mitte der Leser weitergeben und ggf. ein Angebot auch sperren/zurückweisen. Das geschieht manchmal, oft aber auch nicht...

Naja, hier sprichst Du ein Problem an. Ich als Plattformbetreiber würde auf Emails mit vermeintlichen "Fälschungsmeldungen" aus unbekannter Herkunft auch nicht wirklich reagieren, zumindest solange ich die Inhalte nicht selbst (rechtssicher) überprüfen kann. Wie viele trifft man auf Tauschtagen, die voller Überzeugung sagen, die Marke ist natürlich echt, auch anders herum auch. Und die Quote, dass das eben doch nicht stimmt, ist sicherlich "erheblich". Stell Dir vor, Du als Betreiber sperrst ein Angebot und im Nachgang stellt sich heraus, dass die Meldung ein Fehler (oder sogar ein Fake) war. Und Du bekommst sicherlich hunderte von Mails von selbsternannten "Fachleuten" am Tag. Schadensersatzansprüche kann ich bestimmt über meine AGB versuchen auszuschliessen, gut, aber trotzdem dürfte der Imageschaden in der Verkäuferszene nicht zu vernachlässigen sein. Und auch die gezielten Mißbrauchmöglichkeiten sind enorm.

Im Prinzip kann so ein Betreiber nur auf Meldungen von ihm bekannten, ausgesuchten, mit ihm zusammenarbeitenden Prüfern, die auch entsprechende anerkannte Expertisen haben, reagieren. Und ich meine da nicht so eine komische Prüfstelle im Alpenraum, sondern wirklich anerkannte (Verbands-) Prüfer. Die Frage ist, wie finden die so ein Prüfgremium? 24/7 verfügbar und über jeden Zweifel erhaben. Und auf welcher Basis arbeiten die dann mit der Plattform zusammen? Gegen Bezahlung? Wohl nur! Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass BPP (o.ä.) Prüfer unentgeltlich mitarbeiten würden und im Prinzip sogar indirekt "Prüffreigaben" (aka Semi-Atteste) abgeben, für lau. Und für etliche "exotische" Gebiete dürfte es auch kaum wirklich qualifizierte Prüfer im deutschsprachigen Raum geben, d.h. so eine Prüfinstanz müsste auf einer weltweit aktiven Plattform natürlich dann auch weltweit organisiert werden. Teilweise habe ich den Eindruck, dass wir uns als Philatelisten eher "zu wichtig" sehen und auch den deutschen Markt, als den Nabel der Plattform. Aber wir als Philatelisten machen nur einen Teilbereich von 1000den innerhalb des gesamten Angebotsspektrums von Ebay et al. aus.

Das einzige was hier hilft, wie gesagt, ist der eigene Verstand, das eigene Wissen bzw. das (An-) Erkennen der eigenen Grenzen. Oder auch, wenn ich mich auf einer Plattform nicht wohlfühle, dass ich eben diese Plattform dann nicht mehr nutze. Und wenn viele so reagieren, wird auch der Plattformbetreiber selbst erkennen, dass er irgendwie entsprechend darauf reagieren muss. Der könnte es zum Beispiel mit ein paar, der von drmoeller_neuss in einem anderen Thema angedachten Kriterien, versuchen [1], da waren viele gute Ansätze dabei. Im Prinzip haben "wir" das alles selbst in der Hand. Aber leider haben wir hier in D über die Jahrzehnte die Mentalität ausgebildet, dass "sowas" andere (idealerweiser gleich der Staat) für einen übernimmt.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende,
Thomas

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/236922
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1514
https://www.philaseiten.de/beitrag/237136