Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 09.07.2020 12:35:12 Gelesen: 163138# 427@  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief aus dem belgischen Antwerpen, der dort am 29.9.1821 verfasst worden war, aber, wie auch immer, über die Grenze nach Preussen - hier Köln verbracht worden war und dort aus unfrankierter Brief nach Reith (richtig: Reuth bei Weiden in der Oberpfalz) aufgegeben wurde. Von Köln ging es über FFM und Aschaffenburg - Würzburg nach Nürnberg, wohin Köln einen eigenen Paketschluß hatte. Dort wurden Preussen 18 Kreuzer kreditiert (4 1/2 Gutegroschen) und Bayern setzte für die Strecke Aschaffenburg - Reuth weitere 18 Kreuzer an, so dass der Empfänger total 36 Kreuzer zahlen musste - trotz "Unterschleif" nicht eben wenig für den einfachen Brief.



Schön ist schon der 1. Satz des Antwerpener Briefes: "Aus Ihrem Werten vom 25. dieses (Monats) aus Frfurt (Frankfurt am Main) ...".

Halten wir also fest, dass beiden Handelshäusern die Postgebühren entschieden zu hoch erschienen und man sich gegenseitig die Korrespondenz günstiger gestaltete: Der Belgier schleppte seine Brief nach Köln und der Oberpfälzer kuvertierte sie auf Frankfurt am Main.

Ich erspare mir auszurechnen, die genauen Einsparungen zu bestimmen, weil die Gewichte usw. nicht zu klären sein werden, aber für eine Handvoll Mittagessen pro Brief dürfte sich das schon gelohnt haben und der Aufdeckungsfall war unwahrscheinlich.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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