Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 12.07.2020 09:43:45 Gelesen: 212922# 545@  
Liebe Freunde,

es gibt Briefe, von deren Existenz kann man nur träumen, wie von dem hier: Das Stadtschultheißenamt (Bürgermeisterei würden wir heute sagen) in Ulm schrieb am 12.9.1866 an das bayerische Landgericht in Ellingen einen einfachen Brief unter Recommandation.



Von Ulm aus hätte das Franko über 10-20 Meilen 6 Kreuzer betragen, die Recogebühr weitere 6 Kreuzer. Aber die Behörde wusste, dass es von Neu-Ulm aus 3 Kreuzer günstiger war und ließ mit ihrem Amtsboten den Brief nach Neu-Ulm tragen, wo er ihn recommandiren ließ und mit dem Postschein Nr. 92 wieder zu seiner württembergischen Behörde zurück trabte. Am Folgetag wurde der Brief zugestellt und bearbeitet.

Für mich ist es eine mittlere Sensation, dass eine württembergische Behörde ihre Dienstpost im Ausland aufgab, um sich ein wenig Geld zu sparen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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