Thema: Kommt das Ende der tradionellen philatelistischen Presse ?
wuerttemberger Am: 12.01.2010 17:44:46 Gelesen: 11324# 9@  
@ Concordia CA [#6]

Zur Akzeptanz der elektronischen Form von Zeitschriften mag ein kleines Beispiel aus der Poststempelgilde dienen. Im letzten Jahr wurde in der Mitgliederzeitschrift "Gildebrief" gefragt, ob Bedarf nach einer Ausgabe im PDF-Format bestehe. Von den etwa 550 Mitgliedern gab es nach meinem Wissen ganze 2 Rückmeldungen dazu. Die Herstellung und nicht zuletzt auch der Versand von 3-4 Gildebriefen jährlich ist zwar ein gewaltiger Posten in unserem Etat. Wir können und wollen das jedoch auf absehbare Zeit nicht ändern.

Das liegt sicherlich auch an der Mitgliederstruktur und die wird sich sicherlich in Zukunft ändern. Der Kostendruck auf die Vereine wird weiter zunehmen und man wird sich überlegen müssen, ob man die Beiträge weiter erhöht oder Kosteneinsparungen vornimmt. Da sind die Rundbriefe bei den meisten Argen der größte Posten. Wer seinen Rundbrief in elektronischer Form beziehen will bekommt einen erheblichen Nachlass. Du wirst sehen, dass die Resonanz dann ganz anders aussehen wird.

Ich bin nun in meiner ersten ArGe seit genau 25 Jahren Mitglied. Da haben sich bis jetzt über 100 Rundbriefe angesammelt, von denen ich mir immer mal wieder alte Exemplare vornehme und überrascht bin, welch interessante Themen damals behandelt wurden.

Die Interessen verschieben sich eben über die Jahre und man beschäftigt sich mit anderen Themen, die man davor links liegen ließ. Will man nun selbst zur Feder greifen und einen Artikel im Rundbrief veröffentlichen, dann geht man erst einmal auf Literatursuche. Es existiert zwar ein Stichwortverzeichnis, aber das ist in vielen Fällen nicht ausreichend. Ich wäre froh, wenn ich die Artikel als PDF vorliegen hätte und dort eine Volltextsuche machen könnte. Das ist schnell und effektiv.

Ich kann nur allen Redakteuren von ArGen, die ihre Rundbriefe elektronisch erstellen, empfehlen diese als durchsuchbare PDFs zu speichern und gut zu sichern. Man kann dann neuen Mitgliedern schnell und kostengünstig ältere Rundbriefe zugänglich machen. Wenn ich heute meine alten Rundbriefe in Papierform nachbestellen wollte - so sie denn noch vorrätig sind - müßte ich einen hohen dreistelligen Betrag (~700.- EURO) locker machen. Das machen sicherlich die wenigsten Neueinsteiger.

Gruß

wuerttemberger
 
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